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Parken in Aschaffenburg: Sogar am Sonntag drohen Strafzettel

Neulich in der Schlossgasse an einem Sonntag um die Mittagszeit: An mehreren Autos befinden sich jeweils an der Windschutzscheibe Strafzettel wegen unerlaubten Parkens. Die Besitzer der PKWs hatten wohl darauf vertraut, dass Sonntag ist und dass an diesem Tag nichts passiert. Weit gefehlt! Wer sein Auto dort abstellt, wo er nicht parken darf, den kann es in Aschaffenburg auch am Sonntag treffen. Überhaupt ist es in Aschaffenburg nicht ratsam, irgendwo zu parken, wo man nicht darf. Auch wer nur kurz sein Auto verlässt, bekommt häufig gleich einen Strafzettel.

Parken in Aschaffenburg ist nicht schwer, wenn man bereit ist, Parkgebühren zu bezahlen. Es gibt ein Parkleitsystem und etliche Parkhäuser, deren Preise meist deutlich unter denen von Frankfurt oder Würzburg liegen. Viele Aschaffenburger aus den Stadtteilen wie Nilkheim, Leider oder Schweinheim fahren inzwischen samstags mit dem Bus in die Innenstadt, denn samstags ist der Bus kostenlos. Das ist wirklich ein super Beschluss der Stadt Aschaffenburg! Landkreisbewohnern nutzt er aber nichts, denn nur der Stadtbus ist samstags frei. Wer aus Groß- oder Kleinostheim, Krombach, Sailauf oder Wiesen in die Stadt will, der muss für den Bus zahlen. Da fährt man dann auch samstags kostengünstiger und lieber mit dem eigenen Auto.

Direkt unter dem Schloss

Für Autofahrer gibt es eine gute Botschaft: Obwohl es immer schwieriger wird, in Aschaffenburg in Innenstadtnähe kostenlose Parkplätze zu finden, so gibt es doch noch einige. Das ist zum einen der Parkplatz unten am Main direkt unter dem Schloss und nur durch die große Treppe hoch zum Schloss getrennt von der Innenstadt. Die Autofahrer, die sonntags in der Schlossgasse Strafzettel bekommen haben, wären lieber runter an den Main gefahren. Denn da waren an diesem Tag zur Mittagszeit Parkplätze frei.

Allerdings ist es mit dem Mainparkplatz so eine Sache. Unter der Woche, wenn die Pendler aus dem Spessart oder dem Bachgau kommen, ist der kostenlose Parkplatz oft voll. Und auch Freitag- oder Samstagabend findet sich häufig am Main kein freier Parkplatz. Darüber hinaus geht es unten am Main auch schon einmal recht eng zu, auch kleine Parkunfälle sollen hier schon einmal vorkommen. Daher sollte man gerade am Mainparkplatz vorsichtig fahren und überlegt parken und vielleicht auch nicht das neu erworbene Auto dort gleich abstellen.
Die Freunde aus Würzburg, die zu Besuch waren, sind vom Mainparkplatz jedenfalls begeistert gewesen: Ein kostenloser Parkplatz, direkt in der Innenstadt, und nahe von Sehenswürdigkeiten wie Schloss, Pompejanum oder Stiftskirche, so etwas habe man in Würzburg nicht. Schloss und Pompejanum seien wirklich toll, doch Sehenswürdigkeiten habe man in Würzburg auch, so einen zentralen kostenlosen Parkplatz aber nicht.
Bleibt natürlich die Frage, wie lange der kostenlose Mainparkplatz bleibt, gibt es doch immer wieder politische Initiativen, diesen abzuschaffen oder kleiner zu gestalten. Viele Ascheberger und etliche Landkreisbewohner sind hingegen froh, dass es den Mainparkplatz gibt. Da wäre es vielleicht das Beste, direkt die Aschaffenburger Bürger zu befragen, bevor man den Mainparkplatz abschafft.

Alternative Volksfestplatz

Wenn der Mainparkplatz unter dem Schloss voll ist, so gibt es auf der anderen Mainseite noch eine Alternative. Denn der Volksfestplatz bietet, wenn auf ihm nicht gerade Volksfest oder eine andere Veranstaltung gefeiert wird, sehr viele kostenlose Parkplätze und ist zudem häufig leer oder steht nur teilweise voll mit Autos. Und wer einigermaßen gut zu Fuß ist, der ist über die Mainbrücke binnen weniger Minuten in der Innenstadt. Auch hält die Buslinie 3 am Volksfestplatz, und samstags sind, wie gesagt, die Busse in Aschaffenburg ja kostenlos.

Darüber hinaus gibt es noch etliche Parkplätze am Rande der Innenstadt, wo man abends oder sonntags kostenlos parken kann. Viele Ascheberger haben da auch ihre Geheimtipps, die sie, wenn überhaupt, allenfalls Freunden verraten, sonst wären es ja keine Geheimtipps mehr und die Parkplätze besetzt.

Parkscheibe ist wichtig

Ein Tipp noch für Autofahrer, die Aschaffenburg besuchen oder in Ascheberg einkaufen wollen: Unbedingt eine Parkscheibe im Auto haben. Denn bei immer mehr Parkplätzen, insbesondere auch von Supermärkten, sind Parkscheiben vorgeschrieben, um kostenlos zu parken. Dies ist zum Beispiel in der Maximilianstraße oder inzwischen auch beim Geschwister-Scholl-Platz in Nilkheim der Fall. Und für denjenigen, der die Parkscheibe vergisst, kann es teuer werden.
Würde der öffentliche Nahverkehr gestärkt, würden gewiss einige Autofahrer auf ihren PKW verzichten und Bus und Zug benutzen. Dann wäre Parken auch nicht mehr ganz so das Problem wie derzeit. Schön wäre es, wenn die Busse in Aschaffenburg bereits sonntags früh fahren würden, und nicht erst ab der Mittagszeit. Und vor allem die Landkreisbewohner würden sich über bessere Busverbindungen freuen und wenn auch sie samstags kostenlos Bus fahren könnten. // Text & Fotos: Werner Rüppel


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