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Die Hanau Top-Ten

Es war einmal, in einem fernen Land am Untermain, eine kleine Stadt. Diese Stadt hatte große Denker hervorgebracht, Märchensammler gar und auch den wohlbekannten Fußballspieler Rudi Völler. Nun begab es sich, dass sich ein kleines Mädchen aufmachen wollte in die große weite Welt und diese Stadt, die man Hanau nannte, bereisen wollte. Doch welche Ortschaften sollte man in dieser Stadt aufsuchen, welche Wunder erblicken? Sie wusste sich keinen Rat, als eine Fee ihres Weges kam. „Kleines Mädchen“, sprach die Fee, „ich sehe, du willst Hanau bereisen und seine Besonderheiten erkunden. Schau an, ich habe eine Schrift für dich, mit all den Ortschaften, die es in Hanau zu erblicken gilt.“ Und die Fee übergab dem Mädchen ein güldenes Papier, auf dem geschrieben stand:

1.) Historische Kuranlagen Wilhelmsbad

Wilhelmsbad ist eines der beliebtesten Ausflugsziele im Rhein-Main-Gebiet. Der historische Kur- und Badkomplex verdankt seine Entstehung zwei Kräuterfrauen, die hier 1709 eine Waldquelle entdeckten, der eine heilende Wirkung nachgesagt wurde. Die Quelle wurde bald in der ganzen Region bekannt. 1777 beschloss der Erbprinz Wilhelm von Hessen-Kassel, hier eine Bade- und Parkanlage zu errichten. Auch heute sind der Brunnentempel, das Karussell, die Teufelsschlucht mit Kettenbrücke und der künstlich angelegte Weiher mit Insel noch immer beliebte Attraktionen. Es ist also nicht erstaunlich, dass der Komplex bald zu einem der angesehensten Badeorte in Deutschland wurde. Und viele Berühmtheiten kamen, um in Wilhelmsbad zu verweilen. So zum Beispiel Freiherr von Knigge oder die Monarchen Kaiser Franz II. von Österreich und Zar Alexander I. von Russland. Durch das Versiegen der Quelle im 19. Jahrhundert wurde der Kurbetrieb bald eingestellt, heute ist die Anlage ein Erholungs- und Vergnügungsort, der aber seine besondere Atmosphäre bewahrt hat. Im klassizistischen Comoedienhaus finden Schauspiel- und Kleinkunstveranstaltungen statt und auch auf dem historischen Karussell, das lange restauriert wurde, kann man seit 2016 endlich wieder fahren.


Schloss Wilhelmsbad

2.) Schloss Philippsruhe und Historisches Museum Hanau

Das Schloss Philippsruhe , ein Landschloss im Barockstil nach französischem Vorbild, wurde von 1701 bis 1725 für den Grafen Philipp Reinhard von Hanau-Lichtenberg errichtet. Während der Besatzung durch Napoleon wurde das Schloss von Napoleon an seine Schwester verschenkt. Danach wurde der Schlosspark in einen englischen Garten umgewandelt, an den heute aber nur die erhaltenen Lindenalleen erinnern. Erhalten geblieben sind auch der „Weiße Saal, die Orangerie und das Teehaus im Schlosspark, in denen heute z.B. die Gebrüder Grimm Festspiele stattfinden.
Die Burganlage kann man das ganze Jahr über besichtigen. Im Schlossgarten befindet sich ein Skulpturenpark. Das Museumscafé im Vorraum und die Schlossgastronomie laden zum Verweilen und Schlemmen ein. In den prunkvollen Räumen des Hauptgebäudes befindet sich das Historische Museum Hanau. Dieses ist das größte Museum in Hanau und zeigt die regionale Geschichte und Kunstgeschichte. In der unteren Etage kann man viel über die Geschichte der Stadt Hanau erfahren, zum Beispiel über Hanau im Kaiserreich oder die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Auf der Beletage ist die historische Innenarchitektur aus den Jahren 1880 bis 1884 erhalten. Im Dachgeschoss finden wechselnde Ausstellungen statt.


Schloss Philippsruhe

3.) Brüder Grimm-Nationaldenkmal

Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, die heute besonders für ihre Sammlung der “Kinder- und Hausmärchen“ bekannt sind, kamen beide in Hanau zur Welt. Das Brüder-Grimm-Nationaldenkmal ist eine Bronzestatue der beiden, die vor dem Neustädter Rathaus steht. Der Sage nach tauschen die beiden Brüder immer um Mitternacht ihre Plätze. Dieses Denkmal zu bauen, war aber gar nicht so einfach. Schon 1853, noch zu Lebzeiten der Gebrüder Grimm, wurde eine Spendensammlung für ein Denkmal gestartet. Diese Sammlung und auch mehrere darauffolgende Spendenaufrufe blieben allerdings erfolglos. 1884 wurde ein Denkmalkomitee gegründet, das aber zunächst das Vorrecht der Stadt Hanau, Standort für ein Nationaldenkmal zu sein, bekräftigen musste. Die Brüder Grimm hatten schließlich nicht nur in Hanau gelebt, sondern auch in Kassel, Göttingen und Berlin. Anschließend wurden Entwürfe gesammelt und öffentlich ausgestellt. Ein Preisgericht wählte den Entwurf des Künstlers Max Wiese aus. Diese Entscheidung wurde aber öffentlich kritisiert und es kam zu einem Streit. Man beschloss, Herman Grimm, den Sohn Wilhelm Grimms, nach seiner Meinung zu fragen. Dieser entschied sich für den Entwurf des Bildhauers Syrius Eberle. Damit war aber der Geldgeber, das preußische Ministerium, nicht einverstanden und zog seine Finanzzusage zurück. Die Anfertigung eines Hilfsmodells verzögerte sich und dauerte mehrere Jahre, dann war der Künstler mit seinem Modell nicht zufrieden und vernichtete es wieder. Erst im Jahre 1896 konnte das Denkmal endlich feierlich enthüllt werden.

4.) Steinheim

Steinheim ist der wahrscheinlich schönste Stadtteil von Hanau. Mit seinen süßen Fachwerkhäuschen (Steinheim ist Station der Deutschen Fachwerkstraße) und seiner schönen Altstadt versprüht Steinheim einen ganz eigenen Charme. Außerdem findet in Steinheim jährlich am letzten Augustwochenende das „Bundesäppelwoifest“ statt und es ist Ausgangspunkt der hessischen Apfelweinstraße. Wenn Sie Steinheim besuchen, sollten Sie unbedingt auch das Schloss Steinheim besichtigen. Nach einer alten Sage soll bereits die Tochter Karls des Großen hier gelebt haben. Schriftlich erwähnt wurde die Burg aber zum ersten Mal 1222. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Burg (und die Stadt gleich mit dazu) an das Erzbistum Mainz verkauft. Doch durch die Säkularisation ging Steinheim Anfang des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Herzogtums Hessen-Darmstadt über, welches die Burg „schlossartig“ umbaute. Heute befindet sich im Schloss das Museum Schloss Steinheim, in dem man viel über die regionale Geschichte erfahren kann.


Schloss Steinheim

5.) Wildpark „Alte Fasanerie“

Wenn Sie schon immer einmal Wölfe, Luchse und Elche hautnah erleben wollten, sollten Sie unbedingt den Wildpark „Alte Fasanerie“ in Hanau besuchen. Der Park ist über 100 Hektar groß und beherbergt über 350 Tiere, bestehend aus rund 40 europäischen Tierarten. Waschbären, Füchse, Uhus und Polarwölfe- alle diese Waldbewohner können Sie in Ruhe beobachten. Mit 15 km Wanderwegen, Ruhebänken und an Schutzhütten für Rast oder Picknick ist der Park auch für einen ausgiebigen Spaziergang gut geeignet. Außerdem gibt es viele spannende Führungen, zum Beispiel Luchsfütterungen oder Flugvorführungen auf dem Gelände der Falknerei. Der Wildpark ist übrigens aus einer Fasanerie entstanden, die schon vor 300 Jahren ein beliebtes Ausflugsziel von Adeligen war. Damals durfte man die Tiere allerdings noch jagen, was heute zum Glück nicht mehr der Fall ist. Das ehemalige Jagdhaus ist inzwischen zur Gaststätte geworden- und die Tiere können in Freiheit ihr Leben genießen. Wer sich für Forstgeschichte interessiert, kann im Forstmuseum am Wildparkeingang vorbeischauen. Dort lernen Sie längst vergessene Waldberufe kennen und erhalten spannende Einblicke in die historische Waldarbeit.

6.) Brüder-Grimm-Festspiele

Die Brüder-Grimm-Festspiele finden jedes Jahr von Mitte Mai bis Ende Juli zu Ehren der Gebrüder Grimm statt. Jedes Jahr locken die Spiele über 70.000 Besucher an und sind damit die zweitgrößten Freilichtspiele in Hessen. Anlass für die ersten Festspiele war 1985 der 200. Geburtstag der Brüder Grimm. Seitdem werden, früher im Schlosspark, inzwischen aber im Amphitheater Hanau, jährlich mehrere Märchen der Grimm’schen Sammlung aufgeführt. 2018 sind das zum Beispiel „Der Froschkönig“, „Die Prinzessin auf der Erbse“ und das Musical „Dornröschen“. Daneben gibt es noch viel Spannendes zu entdecken. Theaterworkshops für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien, eine Open-Stage-Benefizveranstaltung und einen Vortrag über die Hintergründe der Märchen mit Prof. Dr. Heinz Rölleke – der Sommer in Hanau wird auf alle Fälle märchenhaft! Dieses Jahr finden die Festspiele vom 11.Mai bis 29. Juli statt. Für alle Märchenliebhaber und alle, die sich verzaubern lassen wollen, sind sie ganz gewiss einen Besuch wert.


Brüder-Grimm-Festspiele – Der Teufel mit den drei goldenen Haaren // © Brüder Grimm Festspiele – Foto: Marco Krämer-Eis

7.) Deutsches Goldschmiedehaus

Das Deutsche Goldschmiedehaus gehört zu den historisch bedeutendsten Bauten der Hanauer Altstadt. Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut, wurde der Fachwerkbau zunächst als Rathaus genutzt. Nachdem im 19. Jahrhunderts die Stadtverwaltungen der Altstadt und der Neustadt Hanau zusammengelegt worden waren, war nur noch ein Rathaus nötig und das Gebäude bekam eine neue Aufgabe. Zunächst richtete der Hanauer Geschichtsverein dort ein Museum zur Stadtgeschichte ein. Im März 1945 fiel das Gebäude den Luftangriffen auf Hanau zum Opfer und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Das heutige Fachwerk ist also eine Rekonstruktion aus den 1950er Jahren (aber trotzdem schön anzusehen). Seit 1958 ist das Gebäude nun Heimat der Gesellschaft für Goldschmiedekunst und Ausstellungsort für Schmuckstücke und Geräte. Doch warum gerade Goldschmiedekunst? Hanau weist eine lange Tradition des Goldschmiedehandwerks auf. Schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts war die Zunft der Gold- und Silberschmiede in Hanau sehr aktiv und begründete damit eine Blütezeit der Goldschmiedekunst im 18. Jahrhundert. Mit seinem Goldschmiedehaus spielt die Stadt immer noch eine wichtige Rolle im Goldschmiedehandwerk und ist eines der bedeutendsten Ausstellungszentren in Deutschland.

8.) Neustädter Rathaus

Das Neustädter Rathaus steht sich im Zentrum der Hanauer Neustadt am Marktplatz. Das barocke Gebäude mit dem markanten Mansardendach wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut. Die Fassade aus rotem Sandstein und der imposante Frontgiebel geben dem Gebäude einen eindrucksvollen Touch. Die Frauenfiguren auf dem Giebel stehen als Symbole für Gerechtigkeit und Frieden. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Rathaus zerstört und erst in den 1960er Jahren neu errichtet. Bis dahin wurde das Schloss Philippsruhe provisorisch als Rathaus genutzt. Beim Wiederaufbau wurde auch wieder ein Glockenspiel eingebaut, denn auch das alte Glockenspiel wurde im Krieg zerstört. Es spielt siebenmal am Tag verschiedene Melodien. An einigen Samstagen finden sogar Live-Konzerte am Glockenspiel statt. Zur Weihnachtszeit offenbart das Rathaus seinen besonderen Zauber. Die 24 Fenster verwandeln sich in die Türen eines großen Adventskalenders. Zusammen mit dem Weihnachtsmarkt, der auf dem Marktplatz stattfindet, versprüht das Rathaus einen besonderen, weihnachtlichen Charme.

9.) Hessisches Puppen- und Spielzeugmuseum

Das Hessische Puppenmuseum in Hanau-Wilhelmsbad ist ein kultureller Erlebnisort, nicht nur für Kinder. Auf über 800 Quadratmetern werden Puppen von der Antike bis heute gezeigt. Tonsoldaten aus dem 4.Jahrhundert v. Chr., kostbare Puppen von Adeligen aus dem Mittelalter, luxuriös eingerichtete Puppenhäuser und Kaufmannsläden aus dem 19.Jahrhundert und Barbiepuppen aus der Moderne- ein Blick auf das Spielzeug verschafft einen unerwarteten und spannenden Einblick in die Geschichte. Spielzeug steht ja immer im Zusammenhang mit der Erziehung und der Gesellschaft. Aber auch für Kinder ist es aufregend, zu sehen, womit Kinder früher gespielt haben. In Zusammenarbeit mit dem Puppenmuseum der Hanauer Partnerstadt Tottori in Japan kann man auch viele japanische Puppen betrachten. Außerdem legt das Puppenmuseum viel Wert darauf, dass die Kinder auch selbst spielen dürfen, schließlich wäre es gemein, die ganze Zeit nur Spielzeug anzuschauen. Deshalb gibt es ein Spielzimmer, in dem das Spielen ausdrücklich erlaubt ist. Und auch sonst gibt es viel zu anzuhören, auszuprobieren und zu entdecken, es wird also bestimmt nicht langweilig.

10.) Deutsche Märchenstraße

„Nun habe ich Hanau bereist“, sagte das kleine Mädchen, „und möchte doch gar vieles mehr über die deutschen Märchen erfahren.“ Doch die Fee wusste Rat: „Sorge dich nicht! Ist dir denn nicht bekannt, dass in Hanau die Deutsche Märchenstraße beginnt? Die Märchenstraße führt von Hanau nach Bremen und man kann an den Stationen viel über die Brüder Grimm und deutsche Märchen erfahren. So findet sich in Steinau an der Straße das Brüder-Grimm-Haus. In Kassel kann man das Kinder- und Hausmärchenbuch der beiden betrachten, das sogar UNESCO Weltdokumentenerbe ist. In Bad-Wildungen gibt es das Schneewittchenmuseum und im Reinhardswald steht das Dornröschenschloss Sababurg. In Hameln trieb der Rattenfänger sein Unwesen und Bremen ist die Stadt der Stadtmusikanten. Eine Reise in die Welt der Märchen beginnt in Hanau, aber sie geht noch viel weiter.“ „Vielen Dank, liebe gute Fee“, sprach da das Mädchen, „ich werde deine Auflistung dem regionalen Onlineportal Heimatmagazin Untermain übergeben, damit noch viel mehr Menschen Hanaus Wunder erblicken können.“ Und das kleine Mädchen packte sein Bündel und zog weiter, um noch mehr Städte zu erkunden und davon zu berichten. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. (amr)


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