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Die Frankfurt Top-Ten

Wir hier am Untermain haben das Glück, ganz in der Nähe von „Mainhattan“, unserem eigenen kleinem New York, zu leben. Frankfurt ist die einzige deutsche Stadt mit einer Skyline aus Hochhäusern, weil sie als einzige den Bau von Hochhäusern im Stadtzentrum erlaubt. Aber man darf nicht dem Irrglauben verfallen, Frankfurt bestehe nur aus Hochhäusern und Banken. Frankfurt ist Kultur, Frankfurt ist Bücher, Frankfurt ist Gemütlichkeit, Frankfurt ist Action, Frankfurt ist Wandel, Frankfurt ist urhessisch, Frankfurt ist multikulturell, Frankfurt kann man lieben und hassen, aber man muss es erleben. Der Jugendbuchautor Jochen Till drückt es so aus: „Frankfurt ist sozusagen der Charlie Brown unter den Großstädten – durchaus liebenswert, aber eben erst auf den zweiten Blick.“

(1) Der Römer

Das Frankfurter Rathaus mit seiner Dreigiebelfassade und dem wunderschönen Römerbalkon ist weltweit bekannt. Seit dem Jahr 1405, in dem die Stadt Frankfurt die drei Häuser kaufte, wird vom Römer aus regiert. Der Römer hat eine reiche Geschichte und ist nicht nur für Frankfurt, sondern auch für ganz Deutschland wichtig. So wurden hier zahlreiche Könige und Kaiser gewählt und gekrönt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Altstadt zerstört, doch nach Kriegsende wurde der Römerberg wiederhergestellt. Nach dem Krieg hielt hier sogar John F. Kennedy eine Rede (einen Tag vor seiner berühmten „Ich bin ein Berliner“-Rede). Und viele erinnern sich sicher noch, wie die Fußballnationalmannschaft hier verschiedene Erfolge gefeiert hat, z.B. bei der EM 1996 oder der WM 2002. Das Schmuckstück des Römers, der Kaisersaal, kann täglich besichtigt werden. Übrigens: Warum der Römer überhaupt Römer heißt, ist bis heute nicht geklärt.

(2) Eiserner Steg und Museumsufer

Der Eiserne Steg ist eine Fußgängerbrücke aus Stahl, die den Römerberg mit dem Stadtteil Sachsenhausen verbindet. 1869 erbaut, sollte die markante Konstruktion den Glauben an Industrie und Fortschritt ausdrücken. Wie der Römerberg wurde auch der Eiserne Steg im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber danach wiedererrichtet. Vom Eisernen Steg aus hat man einen tollen Blick auf die Frankfurter Skyline und auf das Museumsufer. Zu dem kann man gleich weiter spazieren und eines der 15 Museen besichtigen. An den beiden gegenüberliegenden Mainufern befinden sich zum Beispiel das Deutsche Filmmuseum, das Städelsche Kunstinstitut und das Jüdische Museum. Empfehlenswert ist auch das Museumsuferfest, das jedes Jahr im August stattfindet, mit zahlreichen Bühnen, Verkaufsständen und Freilicht-Ausstellungen.


Blick vom Eisernen Steg

(3) Der Main Tower

Der Main Tower ist mit 200 Metern und 56 Stockwerken zwar nur das vierthöchste Hochhaus Frankfurts (und Deutschlands), ist dafür aber das einzige mit öffentlich zugänglicher Aussichtsplattform, auf der man einen Panoramablick auf die berühmte Skyline genießen kann. Außerdem gibt es ein Restaurant mit Cocktail-Lounge in 187 Metern Höhe. Im Foyer kann man außergewöhnliche, moderne Kunstwerke betrachten. Und auch die Architektur des Main Towers ist auf jeden Fall einen Blick Wert – er war nämlich das erste Hochhaus in Europa mit voll verglaster Fassade. In Wirklichkeit besteht der Main Tower nämlich aus zwei Hochhäusern, die ineinander verschachtelt sind – eine ungewöhnliche und innovative Bauweise. Wer lieber das höchste Hochhaus Deutschlands besichtigen möchte, kann sich beim Commerzbank Tower (knapp 260 Meter) für eine öffentliche Architekturführung anmelden. Allerdings ist die Nachfrage hier sehr groß, deshalb muss man ungefähr vier Monate auf einen Termin warten.

(4) Die Zeil

Ob die Zeil wirklich die beste Möglichkeit ist, um in Frankfurt shoppen zu gehen, ist bei den Frankfurtern umstritten. Sie ist auf jeden Fall eine der größten und beliebtesten Einkaufsstraßen Deutschlands mit zahlreichen Fachgeschäften, Kaufhäusern und dem bekannten Einkaufszentrum „My Zeil“. Auf der Zeil und in den umliegenden Straßen können Sie fast alles kaufen, was das Herz begehrt. Wer auf der Suche nach Designermode und -schmuck ist, kann in der Goethestraße (nur zwei Straßen weiter) vorbeischauen. Hier finden sich edle Läden vieler internationaler Designer. Und zum Essen geht es gleich weiter in die „Freßgass‘“. Offiziell heißt diese Fußgängerzone zwar „Große Bockenheimer Straße“ – doch kein Einheimischer nennt sie so. Internationale und gutbürgerliche Restaurants, Feinkostläden und Cafés reihen sich hier aneinander – kulinarisch ist für jeden etwas geboten!


Auf der Freßgass

(5) Das Goethe-Haus

„In einer Stadt wie Frankfurt befindet man sich in einer wunderlichen Lage, immer sich kreuzende Fremde deuten nach allen Weltgegenden hin und erwecken Reiselust“. So sprach Johann Wolfgang von Goethe über seine Geburtsstadt Frankfurt. Nach seinem Jurastudium lebte und arbeitete Goethe mehrere Jahre in Frankfurt und dichtete dort einige seiner bekanntesten Werke. Sein Elternhaus am Großen Hirschgraben wurde nach dem Zweiten Weltkrieg rekonstruiert und kann besichtigt werden. In dem originalgetreu eingerichteten Bürgerhaus aus dem 18. Jahrhundert kann man auch Goethes Studierzimmer besuchen, in dem er zum Beispiel „Die Leiden des jungen Werther“ und den „Urfaust“ schrieb. Neben dem Goethehaus steht das Goethemuseum, mit einer Sammlung von Gemälden bedeutender Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts. Goethe zeichnete selbst viel und gerne, deshalb spielt die Kunst in seiner Dichtung eine besondere Rolle – das Museum gibt also einen ganz neuen Einblick in Goethes Werke.


Das Goethehaus

(6) Der Dom

Der St. Bartholomäus-Dom, auch Kaiserdom genannt, ist eigentlich gar kein Dom, denn er war nie eine Bischofskirche. Dafür ist er aber die größte Kirche Frankfurts und der perfekte Ausgangspunkt für einen Bummel durch die Altstadt. Im Heiligen Römischen Reich wurden hier ab 1356 die Könige und 200 Jahre später die Kaiser gekrönt (deshalb auch der Name Kaiserdom). Heute kann man auf der 66 Meter hohen Aussichtsplattform den Blick über die Stadt genießen, muss dafür aber erst mal 328 Stufen überwinden. Im Dommuseum kann man wertvolle sakrale Kunst, Grabbeigaben und viele Exponate zur spannenden Geschichte des Doms betrachten. Außerdem finden hier wechselnde Ausstellungen zu zeitgenössischer Kunst statt. Seit 25 Jahren beeindrucken die regelmäßigen Domkonzerte mit internationalen Künstlern nicht nur die Frankfurter, sondern Kulturliebhaber in der ganzen Rhein-Main-Region.

(7) Der Palmengarten

Alle Pflanzenliebhaber oder Entspannungssuchenden können in Frankfurt in ein Pflanzenparadies eintauchen: Den Palmengarten. Mit seinen 22 Hektar ist der Palmengarten einer der größten botanischen Gärten Deutschlands – und sicher auch einer der schönsten! Hier finden Sie eine Parkanlage mit prächtigen Bäumen und Wiesen. Es gibt aber auch Schauhäuser, wie das Palmenhaus mit einer tropischen Landschaft aus Palmen, Riesenstauden und Farnen und sogar einem Wasserfall. Im Tropicarium können Sie die Pflanzenwelt verschiedener tropischer Landschaften, zum Beispiel der Halbwüste und der Monsunwälder, erleben. Wechselnde Ausstellungen mit verschiedenen Blumenschauen und Informationsveranstaltungen zu verschiedenen gärtnerisch-botanischen Themen sind auch bei den Frankfurtern sehr beliebt. Außerdem finden im Palmengarten regelmäßig Konzerte, Vorträge und Lesungen statt, auch Kulturliebhaber kommen also auf ihre Kosten. Und auch für die Kleinen ist einiges geboten: Es gibt Spielplätze, Ruderboote und man kann Minigolf spielen.

(8) Das Senckenberg Museum

Das Senckenberg Naturmuseum muss schon aus persönlichen Gründen einen Platz auf dieser Liste bekommen – als Kind war ich nämlich fasziniert von dem riesigen Tyrannosaurus Rex Skelett und lag meinen Eltern ständig in den Ohren, endlich mal wieder die Dinos anzuschauen. Das ist das tolle am größten Naturkundemuseum Deutschlands: es ist für Kinder und Erwachsene ein spannendes Erlebnis. „Die Vielfalt des Lebens beschreiben, verstehen und bewahren“, das ist das Motto des Senckenberg Forschungsinstituts. Im Senckenberg Museum kann jeder daran teilhaben. Die berühmte Anakonda, die ein Wasserschwein verschlingt, das Urpferd aus der Grube Messel, Kindermumien aus Ägypten, und viel mehr. Hier können Sie die Entstehung unseres Weltalls vom Urknall an verfolgen, die Evolution des Menschen beobachten und viele ausgestorbene Tierarten begutachten. Wer noch nicht da war, sollte es sich unbedingt mal anschauen – auch mit Kindern, denn vielleicht entsteht daraus ja, wie bei mir, eine lebenslange Dinosaurier-Faszination.

(9) Äbbelwoi in Sachsenhausen

Sachsenhausen steht für gutbürgerliche Gemütlichkeit, gleichzeitig hat sich in Alt-Sachsenhausen aber in den letzten Jahren Frankfurts größte Partymeile entwickelt. Im krassen Gegensatz zur Innenstadt mit den Wolkenkratzern, den gestressten Bänkern und dem Trubel findet man hier schmale Gässchen, zünftige Fachwerkhäuser, Brunnen und vor allem viele „Äbbelwoi-Wertschafte“ (für die Bayern: Apfelwein-Wirtschaften). Hier können Sie den Frankfurter Apfelwein probieren und dazu am besten eines der Frankfurter Nationalgerichte bestellen: Grüne Soße mit Pellkartoffeln oder Handkäs‘ mit Musik. In der Klappergasse, im Zentrum Alt-Sachsenhausens steht der berühmte Frau Rauscher Brunnen, der in unregelmäßigen Abständen Wasser auf die Schaulustigen spuckt. „Die Fraa Rauscher aus de Klappergass“ ist nämlich Frankfurts bekanntestes Apfelweinlied, über eine originelle Frau aus dem 19. Jahrhundert, die dem Apfelwein nicht abgeneigt war. Neben dem Frau Rauscher Brunnen sprudeln in Sachsenhausen aber noch viele andere Brunnen, was jeden Sommer mit einem Brunnenfest gefeiert wird.


Luftaufnahme des Frankfurter Zoos (Von Dontworry – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4553536)

(10) Der Frankfurter Zoo

Der Zoo ist natürlich besonders für Kinder ein Highlight, aber auch die Großen können die 450 verschiedenen Tierarten bewundern. Der Frankfurter Zoo ist einer der ältesten Tierparks der Welt und mit mehr als 800.000 Besuchern im Jahr einer der meistbesuchten Zoos Deutschlands. Die größte Attraktion ist wohl das Grzimek-Haus, benannt nach dem ehemaligen Direktor Bernhard Grzimek. In diesem Nachttierhaus (dem größten in Europa) kann man nachtaktive Tiere nicht nur beim Schlafen beobachten, wie in anderen Zoos. Der Tag-Nacht-Rhythmus wurde für die Tiere verändert, sodass man nun im Dämmerlicht Erdferkel, Wüstenschläfer und Kurzschnabeligel beobachten kann. Es gibt aber noch viele andere Tierhäuser und -gehege, zum Beispiel das Giraffenhaus, der Bogori-Wald für Menschenaffen und die Robbenklippen. Die Kinder können im Streichelzoo und beim Ponyreiten den Tieren richtig nahe kommen und sich später auf dem Spielplatz austoben.

Das ist natürlich noch lange nicht alles, was man in Frankfurt erleben kann. Ein Spiel der Eintracht, die Paulskirche, der Campus Westend auf dem ehemaligen IG-Farben-Gelände, die Höchster Altstadt, der Stadtwald und so viel mehr. Ich wünsche Ihnen viel Spaß auf Ihrer Erkundungstour durch Frankfurt!

(Text: Anna Rüppel; Foto Titelbild: © Pixabay.com; Fotos: Anna Rüppel)


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