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Cholesterin - Der Baustoff für die Zellen

Cholesterin hat einen schlechten Ruf, obwohl es ein lebenswichtiger Baustoff für die Zellmembranen ist. Ein zu hoher Cholesterinwert kann jedoch schädlich für den Körper sein.

Was ist Cholesterin eigentlich?

Cholesterin gehört zur Nährstoffklasse der Lipide (Fette) und ist eigentlich ein Alkohol. Es handelt sich um eine Substanz, die lebenswichtig für den menschlichen Körper ist, da sie für den Aufbau von Zellmembranen benötigt wird. Außerdem wird Cholesterin für die Herstellung des Vitamins D, Gallensäure und auch von Steroidhormonen (zum Beispiel die Sexualhormone Testosteron und Östrogen) verwendet. Das vom Körper benötigte Cholesterin wird zu einem großen Teil von Leber und Darm hergestellt und nur ein geringer Teil wird aus der Nahrung aufgenommen. Deshalb fährt der Körper bei einer zu hohen Zufuhr an Cholesterin über die Nahrung die Eigenproduktion herunter, um die Cholesterinwerte im Normbereich zu halten.

Die verschiedenen Cholesterine

Etwa 70 Prozent des Cholesterins sind im Körper an sogenannte Cholesterinester (Fettsäuren) gebunden, während die anderen 30 Prozent frei im Körper sind. Weil Fette aber nicht wasserlöslich sind, gehen sie mit wasserlöslichen Proteinen (Eiweiße) eine Verbindung ein. Dadurch kann das Cholesterin auch im wässrigen Blut transportiert werden. Die mit den Proteinen verbundenen Cholesterin werden als Lipoproteine bezeichnet, welche unterschiedliche Fett- beziehungsweise Eiweißanteile aufweisen können. Die verschiedenen Lipoproteine sind auch für unterschiedliche Aufgaben zuständig. Es werden die folgenden Verbindungen unterschieden:

  • VLDL (very low density lipoproteine): Dieses Lipoprotein weist eine sehr geringe Dichte auf und hat einen Fettanteil zwischen 85 und 90 Prozent.
  • LDL (low density lipoproteine): Dieses Lipoprotein weist ebenfalls eine geringe Dichte auf und hat einen Fettanteil von 75 Prozent.
  • HDL (high density lipoproteine): Dieses Lipoprotein weist eine hohe Dicht auf und hat einen Fettanteil von circa 50 Prozent.

HDL-Cholesterin wird häufig auch als „gutes“ bezeichnet und LDL-Cholesterin als „böses“ Cholesterin. Das liegt daran, dass zu viel LDL-Cholesterin zu Arterienverkalkung führen kann. Die Werte beim LDL-Cholesterin sollten normalerweise unter 160 mg/dl liegen. Das HDL-Cholesterin sollte bei Frauen im Bereich von 45 bis 65 mg/dl und bei Männern bei 35 bis 55 mg/dl liegen.

LDL-Cholesterin

Das VLDL-Cholesterin ist die Vorstufe von LDL-Cholesterin. Es wird zunächst von der Leber produziert und enthält neben dem Cholesterin auch noch Triglyceride (Fette). Diese Triglyceride werden durch spezielle Enzyme abgebaut und die Struktur des Lipoproteins wird verändert. So entsteht schließlich aus dem VLDL-Cholesterin das LDL-Cholesterin. Dieses ist dafür zuständig, das Cholesterin von der Leber über das Blut zu den Körperzellen zu transportieren. Dort werden damit die Membranen der Zellen aufgebaut und auch unterschiedliche Hormone produziert.

Bei einem Überschuss an LDL-Cholesterin durch eine zu hohe Zufuhr über die Nahrung wird normalerweise die körpereigene Produktion gedrosselt. Wenn diese Maßnahmen jedoch nicht mehr ausreichen, wird das überschüssige Cholesterin an den Wänden der Arterien abgelagert. Dadurch verkalken diese und es kommt zur Arteriosklerose. Diese Krankheit ist ein hohes Risiko für schwere Folgeerkrankungen, wie beispielsweise ein Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Zu niedriges LDL-Cholesterin

Ein niedriger LDL-Cholesterinwert kommt nur sehr selten vor. Der Grund dafür kann eine Mangelernährung sein, welche aber gerade in Industrieländern nur sehr selten vorkommt. Es gibt jedoch auch noch andere Gründe dafür:

  • Spezielle Fettstoffwechselstörungen
  • Leberschwäche
  • Hyperthyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
  • Operationen
  • Schwere Krankheiten (Infektionen, Krebs)
  • Zu hohe Dosierung von cholesterinsenkenden Medikamenten

Zu hohes LDL-Cholesterin

Das LDL-Cholesterin stellt einen großen Anteil am gesamten Cholesterin. Deshalb wird dauerhaft erhöhtes LDL-Cholesterin auch als Hypercholesterinämie bezeichnet. Wenn dabei keine zugrunde liegende Krankheit festgestellt werden kann, handelt es sich um eine primäre Hypercholesterinämie.

Die sekundäre Hypercholesterinämie wird hingegen meist durch einen ungesunden Lebensstil ausgelöst, welcher durch eine fettreiche Ernährung und zu wenig Bewegung gekennzeichnet ist. Andere Auslöser können die folgenden Krankheiten sein:

  • Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
  • Diabetes mellitus
  • Chronische Leber- oder Gallenwegerkrankungen
  • Funktionsstörung der Nieren
  • Adipositas (Fettleibigkeit)

Senkung des LDL-Cholesterins

Um das LDL-Cholesterin zu senken, ist eine Umstellung der Lebensweise von Vorteil. Hierbei sollte auf eine gesunde Ernährung geachtet werden, bei der nur wenig gesättigte Fettsäuren aufgenommen werden. Zusätzlich sollte auf Alkohol und auch Nikotin verzichtet werden. Ebenso kann ausreichend körperliche Bewegung kann dabei helfen, die Cholesterinwerte wieder in den Normbereich zu bringen. Außerdem sollten bei Übergewicht die zusätzlichen Kilos durch die regelmäßige Bewegung abgebaut werden. Wenn diese grundlegenden Maßnahmen das LDL-Cholesterin jedoch nicht ausreichend senken, kann der Arzt verschiedene Medikamente verordnen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Statine oder Cholesterinresorptionshemmer.

HDL-Cholesterin

Das HDL-Cholesterin transportiert das überschüssige Cholesterin von den Körperzellen wieder zurück in die Leber, wo dieses wieder abgebaut wird. Außerdem kann das HDL-Cholesterin das an den Arterienwänden angelagerte LDL-Cholesterin entfernen. Aus diesem Grund kann HDL-Cholesterin vor der durch zu viel LDL ausgelösten Arteriosklerose schützen, weshalb es auch als gutes Cholesterin bezeichnet wird.

Erhöhung des HDL-Cholesterins

Wenn das HDL-Cholesterin zu niedrig ist, kann das gefährlich sein, da das HDL-Cholesterin quasi ein Gegenspieler des LDL-Cholesterins ist. Insbesondere wenn sowieso schon ein Risiko für Arteriosklerose besteht, sollte auf einen ausreichenden HDL-Wert geachtet werden. Dabei sind die Maßnahmen hier die gleichen, die bei einer Senkung des LDL-Wertes ergriffen werden sollten. Es gilt also ebenfalls einen gesunden Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung einzuhalten.


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