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AC Bavaria Goldbach - Einer der erfolgreichsten Ringsportvereine Deutschlands

Das Ringen hat in Deutschland eine lange Tradition. Schon im Jahr 1893 wurden die ersten Deutschen Meisterschaften im Ringen ausgetragen. Doch gehört Ringen hierzulande eher zu den Randsportarten. Was gar nicht sein müsste, wenn man die Vorurteile gegenüber dieser Sportart einmal bei Seite schiebt und die gesundheitlichen sowie sozialen Aspekte genauer betrachtet.

Der Bayerische Untermain ist eine Ringerhochburg in Deutschland mit echten Traditionsvereinen, die schon viele Deutsche Meisterschaften gewonnen haben. Dazu zählt der im Jahr 1902 gegründete Ringerverein AC Bavaria Goldbach. Aktuell hat der Traditionsverein 210 Mitglieder, davon 20 Schüler und Jugendliche. „Wir hatten auch immer wieder mal Mädchen im Verein, diese hörten dann aber mit der Pubertät mit dem Ringsport auf“, sagt Sigrid Hausberger, 1. Vorsitzende des Traditionsvereins.


Das Team des ACB

Keine Berührungsängste

Wer mit dem Ringen anfangen will, sollte keine Berührungsängste haben und nicht allzu wehleidig sein. Außerdem gehört natürlich eine gewisse Gelenkigkeit dazu. „Das Abrollen ist eine wichtige Bewegung beim Ringen. Ringer sind meistens auch gute Turner“, so Michael Zang, sportlicher Leiter des AC Bavaria.

Die meisten Ringer steigen schon als Kinder in die Sportart ein. Die Bambinis beginnen im Alter von vier bis sechs Jahren mit dem Training, die Teilnahme an Wettkämpfen ist jedoch erst mit dem vollendeten sechsten Lebensjahr möglich. Das Schülertraining findet zweimal wöchentlich statt und ist momentan eine Kombination aus Fußball und Ringen. Trainiert wird in der Sporthalle in Goldbach am Weberborn.

Eine der fairsten Sportarten

Nachwuchs zu gewinnen, ist besonders für eine Randsportart wie Ringen wichtig. Dafür hat der Verein bereits viel unternommen, von Schulringen in Kooperation mit der Grundschule Goldbach bis zur Teilnahme an den Ferienspielen. Doch auch nach diesen Angeboten war das Interesse am Ringen auf Dauer eher gering. Hier ist mehr Aufklärungsarbeit gefragt. Denn die Vorurteile gegenüber dem Ringsport sind hoch. „Ringen ist eine der fairsten Sportarten“ betont Sigrid Hausberger, „wo sonst gibt es für zwei Sportler einen Schiedsrichter.“ Zudem beansprucht das Ringen den gesamten Bewegungsapparat, das Training kräftigt den ganzen Körper, daher ist die Verletzungsgefahr erheblich geringer als bei vielen Mannschaftssportarten. Ringen schult Flexibilität, Koordination, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Dazu kommt noch der soziale Aspekt. Sportwissenschaftler der Universität Würzburg haben festgestellt, dass „gelenktes Kämpfen“ ein Mittel gegen das unkontrollierte Austragen von Aggressionen ist. Ringen gilt als Weg zur Gewaltprävention und einem respektvollen Verhalten untereinander.


Der Nachwuchs des ACB

Achtmal Deutscher Meister

Viele Jahre hat der AC Bavaria mit seiner Mannschaft in der Bundesliga und der 2. Bundesliga gekämpft. Seit dem Rückzug aus der 2. Bundesliga im Jahr 2006 ringt der Verein eine Klasse tiefer in der Oberliga Hessen. Seitdem hält er sich in dieser Klasse mit unterschiedlichen Platzierungen. Der AC Bavaria Goldbach blickt auf große Erfolge zurück: Achtmal Deutscher Mannschaftsmeister (von 1987 bis 1996), viermal Deutscher Vizemeister (im Zeitraum von 1988 bis 1998) und einmal Vize-Europapokalsieger (1991). Viele national und international erfolgreiche Ringer hat der AC Goldbach hervorgebracht. Das sind große Namen wie Welt- und Europameister Alexander Leipold und der Goldbacher Jürgen Scheibe, der momentan Nationaltrainer bei den Junioren ist, oder Gabriel Seregelyi, der bei nationalen und internationalen Turnieren in der Bundesliga ringt. Und nicht zuletzt Patrick Dominik, selbst als sechsmaliger Deutscher Meister erfolgreicher Ringer und Trainer der Aktiven des AC Goldbach.

Natürlich hat der AC Goldbach auch außerhalb des Ringens seinen Mitgliedern einiges zu bieten. Es gibt Trainingslager, Zeltlager, Ausflüge, Grillfeste und Weihnachtsfeiern, sonntags geht es gemeinsam ins Fitnessstudio. „Es entstehen viele Freundschaften, der Zusammenhalt in der Mannschaft ist groß“ sagt der sportliche Leiter des Vereins Michael Zang.

Im Vergleich zu Fußball ist Ringen eine absolute Randsportart. „Wir haben zu kämpfen, dass wir den Sport am Leben erhalten“ sagt Michael Zang, „Es wird immer schwieriger, Sponsoren dazuzugewinnen und eine wettbewerbsfähige Mannschaft aufzustellen, deshalb verstärken wir uns mit drei ausländischen Ringern.“ Es wäre schön, wenn Traditionsvereine unserer Region wie der AC Bavaria auch die notwendige Unterstützung erhalten würden und weiterhin hochklassig ringen könnten.

Einfach einmal schnuppern

Kinder und Jugendliche, die sich für das das Ringen interessieren, können einfach einmal beim AC Bavaria in der Sporthalle am Weberborn vorbeischauen und an einem Schnuppertraining teilnehmen. Vielleicht können sie sich ja für diese interessante Sportart begeistern, der zu Unrecht viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. // Text: Christiane Schmidt-Rüppel // Fotos: ACB)


Informationen

- Gründungsjahr: 1902
- Zahl der Mitglieder: ca. 210
- 1. Vorsitzende: Sigrid Hausberger
- 2. Vorsitzender: Simon Körner
- Sportlicher Leiter: Michael Zang
- Kontakt: Postfach 1112, 63769 Goldbach
- E-Mail: info(at)ac-goldbach.de
- Website: www.ac-goldbach.de
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