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E-Zigaretten: Wirklich eine gesunde Alternative?

Rauchen schadet der Gesundheit. Ohne Hilfsmittel ist der Versuch aufzuhören schwieriger und kaum zu bewältigen. Die elektronische Zigarette könnte dabei helfen. Doch ist umsteigen auf die E-Zigarette die richtige Wahl?

Überdurchschnittlich viele Raucher erkranken an Krebs. Täglich sterben etwa 270 an den Folgen der Tabakzigarette. Nur etwa vier Prozent der Raucher gelingt es, langfristig die Zigarette aus den Händen zu lassen. Wer aufhören möchte, hat einige Hilfsmittel wie Nikotinpflaster oder Kaugummis zur Auswahl, doch auch hier ist ein Erfolg nicht garantiert. Das Problem dabei ist, dass der Körper zwar das Nikotin bekommt, ihm aber die Rituale wie das Inhalieren fehlen. Seit einiger Zeit gibt es die elektronische Zigarette. Doch ist sie eine gesunde Alternative zum Rauchen?

Durch die Einführung der elektronischen Zigarette ist ein ernst zunehmender Konkurrent für die Tabakindustrie auf den Markt gekommen. Die E-Zigarette gibt es mittlerweile fast überall zu kaufen. Es handelt sich hierbei um ein Gerät zum Inhalieren verdampfter Flüssigkeit. Dabei werden sogenannte Liquids benötigt, die es in verschiedenen Geschmacksrichtungen zu kaufen gibt. Außer dem Geschmack, der der Tabakzigarette nachempfunden ist, gibt es reichliche Alternativen. Exotische Früchte und ähnliche Aromen sind vor allem bei den jüngeren Konsumenten sehr beliebt. Die ältere Generation freundet sich jedoch oft nur mit purem Nikotin oder Menthol an. Aber auch nicht aromatisierte Liquids gibt es zu erwerben. Alle bestehen aus denselben Bestandteilen: Propylenglykol, Glycerin, Aromen, teilweise Wasser und wahlweise Nikotin. Propylenglykol ist vielen als Nebel in Discotheken bekannt. Wie bei Lebensmitteln auch, muss auf die Haltbarkeit des Produktes geachtet werden. Beim Kauf der Liquids besteht die Möglichkeit sich für nikotinfreie zu entscheiden. Je nach Hersteller gibt es verschiedene Mengen zur Auswahl. Diese gehen von 24 Milligramm pro Millimeter (sehr stark) bis zu 0 Milligramm pro Millimeter (ohne Nikotin). Die Angaben sind vor allem für diejenigen wichtig, die mit dem Rauchen aufhören möchten. Um die geeignete Menge für sich selbst zu finden, sollte sich die Frage gestellt werden, wie oft in der letzten Zeit zur Zigarette gegriffen wurde. Bei starken Rauchern empfiehlt sich, zuerst einen hohen Nikotinanteil zu nehmen, der dann gelegentlich verringert werden kann. Oft gelingt der Umstieg nicht, da der Nikotinanteil anfangs zu niedrig gehalten wird. Dabei sinkt der Nikotinspiegel und das Bedürfnis eine Zigarette zu rauchen steigt. Die Nikotinstärke hängt also vom vorherigen Zigarettenkonsum ab. Das Gefühl, das beim Rauchen entsteht, ähnelt dem Gefühl von Tabakrauch. In einer E-Zigarette findet aber keine Verbrennung statt. Der Dampf könnte also helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Möglichkeit, dass das Nikotin irgendwann nicht mehr gebraucht wird, ist gegeben. Ein Rückfall ist dabei jedoch auch nicht ausgeschlossen.

Aufbau der E-Zigarette

Zur E-Zigarette gehören verschiedene Teile. Daher ist der erste Kauf auch oft schwieriger als der Kauf einer einfachen Schachtel Zigarette. Akku und ggf. Akkuträger, Mundstück und Tank gehören genauso zu den Bestandteilen der elektronischen Zigarette wie der Verdampfer. Außerdem wird ein Ladegerät für den Akku benötigt. Des Weiteren gibt es unterschiedliche Varianten von E-Zigaretten und Verdampfern, die für verschiedene Rauchertypen geeignet sind. Vor dem Kauf sollte also zunächst abgeschätzt werden, wie oft sie zum Einsatz kommt, um die optimale Größe herauszufinden. Das Angebot ist mittlerweile ziemlich groß. Neben der E-Zigarette gibt es auch E-Pfeifen und E-Zigarren.

Ist die E-Zigarette überhaupt legal?

In vielen Ländern bestehen Verbote für die E-Zigarette. Dies ist vor allem in den Ländern mit sehr strenger Anti-Rauch-Politik so, wie beispielsweise in Singapur, Kanada oder Australien. In Deutschland hingegen ist der Konsum legal. Noch ist die elektronische Zigarette frei verkäuflich. Sie soll unter das Arzneimittelgesetz fallen, zu dem auch Nikotin gehören kann, wenn es wie bei Nikotinpflastern zur Rauchentwöhnung dient. Dies wurde jedoch noch von mehreren Gerichten abgewiesenen.

Die E-Zigarette soll gesünder sein. Stimmt das denn aber auch?

Die Hoffnung, mit der elektronischen Zigarette komplett mit dem Rauchen aufhören zu können, ist groß. Oft passiert aber das Gegenteil. Raucher nehmen zu der E-Zigarette auch noch die Tabakzigarette dazu. Viele Raucher, die auf die E-Zigarette umgestiegen sind, behaupten, dass ihnen das Dampfen eher bekommt. Es entsteht ein Dampf, der zwar nur durch Knopfdruck in die Umgebung gelangt, jedoch trotzdem in die Nähe von Nichtrauchern kommen kann. Dieser scheint trotzdem weniger Schadstoffe zu besitzen, als der Rauch der Tabakzigarette. Für den Konsumenten sieht es da etwas anders aus. Bei den meisten Produkten wird nämlich trotzdem Nikotin inhaliert. Die Menge des Nikotins kann selbst bestimmt werden. An Krebs zu erkranken ist hier also eine geringere Gefahr, doch das Risiko auf einen Schlaganfall oder Herzinfarkt bleibt durch das Nikotin.

Keine Studie hat nachgewiesen, dass die E-Zigarette hilft, den Nikotinkonsum unter Kontrolle zu bringen. Gerade unbekannte Hersteller könnten unbekannte gesundheitsschädliche Bestandteile verwenden. Was in den Liquids genau enthalten ist, muss erst ab Mai 2016 vollständig angegeben werden. Die Forschung zeigt bis jetzt, dass die E-Zigarette weniger Schadstoffe besitzt als die normale Tabakzigarette. Das heißt jedoch nicht, dass keine schädlichen Stoffe vorhanden sind. Auch der Dampf der E-Zigarette enthält Feinstaub. Daher werden Nichtraucher auch hier belastet. Er enthält nicht weniger Feinstaub als in der herkömmlichen Zigarette vorhanden ist. Der Feinstaub ist kleiner als ein menschliches Haar und kann daher natürliche Filter in der Nase beispielsweise leicht überwinden. Das Dampfen ist also genauso schädlich wie das Rauchen. Ein neues Experiment zeigt wie gefährlich der Dampf wirklich ist. Bei diesem Experiment wurde ein Extrakt aus dem Qualm der elektronischen Zigarette auf Zellkulturen gegeben. Hierbei gab es sowohl Tests mit Nikotin, als auch ohne. Das Extrakt hatte eine absterbende Wirkung. Ein großes Problem ist auch noch, dass der Dampf tiefer in die Lunge gelangt als der Qualm einer Tabakzigarette. Wenn die Zellen dort genauso abgetötet werden wie beim Experiment, könnte die E-Zigarette ebenso Krebs verursachen wie herkömmliches Rauchen. Reaktionen auf E-Zigaretten wurden außerdem getestet und das Ergebnis war auch hier eindeutig. Es gibt Veränderungen beim Blutdruck und der Herzfrequenz. Hierbei ist es auch egal, ob mit oder ohne Nikotin gedampft wurde. Außerdem sind auch schon Fälle bekannt, bei denen die E-Zigarette explodiert ist. In einer amerikanischen Studie wurde festgestellt, dass Dampfen der E-Zigarette nach fünf Minuten ähnliche Auswirkungen hat wie eine Tabakzigarette. Die Atemwege wurden eingeengt. Mund und Rachenraum werden zusätzlich gereizt. Gesundes Rauchen wird also weiterhin ein Traum bleiben. (tb)


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