- Anzeige -
Zur Startseite

Sportverein Alemannia Haibach 1919 e. V.

Vor 102 Jahren, am 2. Oktober 1919, wurde von neun sportbegeisterten, jungen Männern im damaligen Gasthaus „Zum Schwarzen Adler“ ein Fußballverein aus der Taufe gehoben: der SV Alemannia Haibach e. V.

Solche Vereinsgründungen waren in diesen Jahren keine Seltenheit. Schon während des Ersten Weltkrieges hatte, paradoxer Weise, der Fußball an Popularität gewonnen. Hinter der Front entdeckten die Männer das Kicken als Ablenkung von den Grausamkeiten des Krieges und als einen Weg zur körperlichen Entspannung und Ertüchtigung. Und das „Pöhlen“, wie man im Ruhrgebiet zum unkomplizierten Fußballspielen sagt, war leicht zu organisieren: Man brauchte nur zwei Gegenstände, die das Tor markierten, etwas Rundes zum Kicken und begeisterte Spieler. Nach dem Krieg wurde der Fußball dann „richtig“ etabliert. Durch die Novemberrevolution 1918, die u. a. den lange geforderten achtstündigen Arbeitstag bei vollem Lohnausgleich und damit auch mehr Freizeit hervorgebracht hatte, war der Weg für den Fußball zur Massenbewegung frei geworden. Innerhalb weniger Jahre verzehnfachte der Deutsche Fußball-Bund so seine Mitgliederzahl.


Sportheim des SV Alemannia Haibach 1919 e. V.

Ende des Jahres 1919 zählte auch die Alemannia bereits 25 Mitglieder und schloss sich dem Bayerischen Fußballverband an. 1922 fusionierte der SVA mit dem Sportverein „Adler“ und konnten dann, ein weiterer wichtiger Schritt in der Vereinsgeschichte, ein Sportgelände am „Hohen Kreuz“ ankaufen, auf welchem seitdem die Heimspiele stattfinden. 1928 spielten bereits sechs Mannschaften auf diesem Sportfeld. Heute gibt es dort zwei Sportplätze. Zudem finden hier nicht nur die Fußballspiele statt. Bekannt ist das „Hohe Kreuz“ auch durch das gleichnamige jährliche Sommerfest, das an jeweils zwei Tagen ausgerichtet wird. In der gemütlichen Vereinsgaststätte auf dem Gelände werden zudem diverse Themenabende mit „besonderem“ Essen angeboten, darunter Schnitzel- und Steakabende, Pizzaessen oder das Schlachtfest mit frischem Kesselfleisch etc., zu denen Mitglieder und Gäste eingeladen sind.

Der SV Alemannia Haibach als ein reiner Fußballverein zählt heute ca. 450 erwachsene und jugendliche Mitglieder. Insgesamt 12 Mannschaften, darunter die erste und zweite Mannschaft sowie Jugend- und Seniorenmannschaften, sind am Start. Da müssen die Trainingszeiten gut durchorganisiert und getaktet werden. Deshalb trainieren die verschiedenen Teams an unterschiedlichen Orten: Neben dem Training am „Hohen Kreuz“ wird auch auf dem Kunstrasenplatz, welcher der Gemeinde gehört, gespielt, sowie auf dem Rasenplatz an der Kulturhalle. Die Trainer sind frei, die zweimal in der Woche durchgeführten Übungseinheiten in Eigenregie zu gestalten. Im Winter steht den Jugendmannschaften zudem eine Sporthalle zum Trainieren zur Verfügung.


Biergarten vor dem Vereinsheim

Übung macht den Meister, so heißt es im Volksmund. Und die Erfolgsliste des Haibacher Fußballvereins reicht weit zurück und zeigt eine ungewöhnliche Konstanz.

Die Erfolgsgeschichte der Amateure begann 1929, damals spielte die erste Mannschaft der Alemannen in der A-Klasse. Doch durch das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg wurde der normale Sportbetrieb erst einmal unterbrochen. Nach dem Krieg ging es aber sehr erfolgreich weiter. So wurde die Mannschaft 1946 Sieger in der 2. Kreisklasse, 1950 gewann sie die Meisterschaft der B-Klasse Aschaffenburg. 1953 erfolgte nach dem Sieg in der A-Klasse der Aufstieg in die Amateurliga Unterfranken. 1961 wiederholte sich die Meisterschaft in der Amateurliga Unterfranken. In der Saison 1979/80 spielte der SVA als unterfränkischer Pokalsieger mit um den DFB-Pokal, schied aber leider in der ersten Runde in der Verlängerung gegen den VfL Frohnlach aus. 1982 schafften die Alemannen den Aufstieg in die Bezirksliga Unterfranken, 1990 in die A-Klasse, 1991 in die Bezirksliga Unterfranken. 1992 gewann der SV Alemannia wiederum die Meisterschaft und erreichte damit den Aufstieg in die Bezirksoberliga, 1994 gelang es, in die Landesliga Nordbayern aufzusteigen. Man kann sich vorstellen, mit wieviel Spannung die jeweiligen Fußball-Saisons abgelaufen sind!


Mannschaftsfoto des Landesligateams

Einen besonderen Höhepunkt markiert dann der Aufstieg 1996 in die Bayernliga unter Trainer Manfred Allig. Die Bayernliga war von 1994 bis zum Jahr 2008 als Oberliga auf der vierten Ebene angesiedelt und stand damit direkt unter der Regionalliga. 2008 wurde die Alemannia unterfränkischer DFB Pokal-Sieger und 2009 unterfränkischer Hallenmeister. 2011 gelang die Bayerische Hallenmeisterschaft nach einem spannenden 11:10-Sieg nach Siebenmeterschießen gegen Würzburg. 2012 erfolgte der Aufstieg in die Bayernliga Nord. Heute spielt die erste Mannschaft in der Landesliga Nordwest, die zweite Mannschaft in der A-Klasse Aschaffenburg.

Was also ist das Außergewöhnliche an diesem Verein, der 1919 als kleiner Dorfverein begann? Seit nunmehr 25 Jahren begeistert die Alemannia Haibach ihre Region durch einen hochklassigen Amateurfußball in der Bayernliga bzw. Landesliga und zieht damit zahlreiche Zuschauer an. Das spiegeln auch die beiden Freundschaftsspiele gegen den FC Bayern München (1997) und gegen die Eintracht Frankfurt (2010). Im Viktoriastadion waren 10.000 begeisterte Fußballfans zusammengekommen, um die Alemannen gegen die Bayern sehen zu können. 3500 Zuschauer säumten den Platz am „Hohen Kreuz“, als Haibach gegen Frankfurt antrat.


Mannschaftsfoto zusammen mit Eintracht Frankfurt 2010

Solch ein Erfolg macht sich nicht von allein. Dahinter stehen nicht nur motivierte Fußballer, sondern auch zahlreiche ehrenamtlich Tätige, deren Herz für ihren „grün-weißen Verein“ schlägt. Besonders erfreulich ist dabei die Nachwuchsarbeit. Einen Generationenkonflikt gibt es in der Alemannia nicht. Hier ergänzen sich Jung und Alt, um den Vereinsfußball zu fördern und das Vereinsleben zu genießen. Zudem ist die Alemannia in die Dorfgemeinschaft gut integriert und nimmt auch an deren zahlreichen Veranstaltungen bereichernd teil.

Aber auch der SVA blieb von der Corona-Pandemie nicht verschont und wurde von völlig neuen Aufgaben herausgefordert. Im Lockdown kam auch das Vereinsleben zunächst zum Erliegen. Doch mit den Lockerungen und den entsprechenden, gut ausgearbeiteten und effizienten Hygienekonzepten ging es dann wieder sportlich und vereinsmäßig motiviert los. Die Mitglieder sind ihrem SV Alemannia Haibach auch während der Coronazeit treu geblieben - kein einziger Austritt war zu verzeichnen. Jetzt bleibt die weitere Corona-Entwicklung abzuwarten. Sicher aber ist, dass der SV Alemannia Haibach auch weiterhin seine Fans mit herausragendem Amateurfußball begeistern will und wird.


Informationen:

Gründungsjahr: 1919
Zahl der Mitglieder: ca. 450
Vorstand: Andreas Zenglein, Steffen Kruschina, Torsten Redeker, Udo Maier
Trainer: Christian Schönig, Daniel Diaconu, Felix Schröder
Physiotherapeut: Thomas Müller
Adresse: Büchelbergstraße 82, 63808 Haibach
Telefon: 06021-60988
E-Mail: info(at)alemannia-haibach.de
Website: www.alemannia-haibach.de
Gepostet in:
- Anzeige -