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Das Grab am Fjord von Agnes Lovise Matre: das Rätsel um den Tod eines Jugendlichen

In dem 2.Teil der atemberaubenden Krimi-Reihe treffen die Leser wiedermal den Kommissar Bengt Alvasaker, der umgeben der mystischen Landschaft Norwegens in die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche blickt und den Leser in das Grauen blicken lässt. Der Leser wird schnell vom spannenden und lockeren Lesestil ergriffen und kann als Statist in die Geschichte eintauchen. Man kann die Nebelschwaden und die kühle, feuchte Luft förmlich beim Lesen spüren und man ist selbst ein Teil des Ermittlerteams.

Als am Hardanger-Fjord Marte Samland in ihr neues Haus einzog, dass eher einer Bruchbude als einem hübschen norwegischen Häuschen glich, konnte sie nicht ahnen was alles auf sie zukommen sollte - noch was sich für ein Grauen in ihrem Garten verbarg. Als sie an einem sonnigen 1. Mai den Garten ihres neuen Zuhauses anfing herzurichten, stieß sie beim Ausgraben einer Baumwurzel nichtsahnend auf Leichenteile. Die herbeigerufenen Polizeibeamten Bengt Alvasaker und Lars Staupe bestätigten sogleich, dass es sich um menschliche Überreste handelte. Ein Stück Jeansstoff und eine Hand waren das erste was gefunden wurde. Doch diese Teile des Puzzles gaben den Menschen nur noch mehr Rätsel auf. Zu wem gehören die Überreste und was ist geschehen?

Bei genaueren Untersuchungen wird in noch ein Schülerausweis gefunden. Name und Geburtstag der Person sind nun klar.

Bald darauf starteten die Polizeibeamten mit den Ermittlungen und auch den Dorfbewohnern ist bald klar, es muss sich um den in den 80iger Jahren verschwundenen Morten Vic handeln. Er war damals der erste homosexuelle Junge der konservativen Gemeinde, der ohne Hinweise auf ein Verbrechen spurlos verschwand. Angeblich aus freien Stücken soll er die Stadt verlassen haben.

Erst durch den Fund seiner sterblichen Überreste können die Polizisten die Ermittlungen erneut aufnehmen und nach den Hintergründen zu seinem Verschwinden suchen.

Morten Vic hatte keine einfache Jugend - war er doch Ziel vieler Anfeindungen gleichaltriger gewesen. Seine Eltern hatten ihn aus dem Elternhaus geworfen und berichten der Polizei er habe die Stadt auf eigenen Wunsch verlassen. Es gäbe keinen Kontakt mehr seit Jahren und so war er auch nicht als Vermisst gemeldet worden. Dass es zu einem Verbrechen gekommen sein könnte, ist für die Eltern ein unvorstellbarer Gedanke.

Kommissar Alvasaker rollt mit seinem Team den Cold Case wieder auf, doch die Bewohner des Dorfes teilen seinen Eifer für die Aufklärung dieses Falles nur gering. Was beunruhigt die Einwohner so sehr? Warum zeigen sie sich nicht kooperativ? Immerhin war es ein Jugendlicher, der dortmals zu Tode kam.

Als ein junger Polizeibeamter während der Ermittlungen den Tod findet wird auch der erfahrende Kommissar Alvasakar unruhig und obwohl er mit all seiner Professionalität an den Fall herangeht wird es bald darauf auch eine dritte Leiche geben.

Das Buch ist spannend und aufregend geschrieben. Der Leser ist schnell mitten in der Geschichte und die unerwarteten Handlungen sorgen für Suchtpotential. Der Kommissar Bengt schafft bald Sympathie zu den Lesern und man ist gefesselt von den Untiefen den menschlichen Geheimnissen sowie den Mysterien Norwegens. Das Verschmelzen der unterschiedlichen Geschichten der Darsteller, sowie das Springen in verschiedenen Zeitachsen sorgen für hohen Unterhaltungswert, ohne das Buch unnötig in die Länge zu ziehen oder es kompliziert zu machen. Der Leser lernt die einzelnen Personen gut kennen und man kann sich schnell in die einfühlen und die Geschichte miterleben.

Der Autorin gelang ein toller Krimi, mit einer spannenden Geschichte in einer noch tolleren Umgebung. Das Buch ist der 2. Teil der Krimi-Reihe, kann aber problemlos unabhängig vom ersten Band gelesen werden. Eine absolute Buchempfehlung für jeden der Krimis, Polizeiromane und Geschichten rund um Ermittlungen liebt.

Die Krimi-Autorin Agnes Lovise Matre erhielt für ihre Krimi-Reihe um den Polizeikommissar Bengt Alvasakar den norwegischen Sølvkniv-Preis.


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