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Alles rund um die vierte Corona-Impfung

Vielerorts zeigte die deutsche Impf-Kampagne Erfolg, sodass aktuell über 75 % der Bevölkerung als grundimmunisiert gegen das Virus gilt. Obwohl wir damit noch keine Herdenimmunität erreicht haben, trägt der Impfstoff messbar zum Schutz von Risikogruppen bei. Ernüchternder fällt der Blick auf die Anzahl der Personen mit mindestens einer Auffrischungsimpfung. Über zehn Millionen Deutsche, die bereits die ersten beiden Impfungen erhalten haben, stehen heute ohne erneuerten Schutz da. Während „Booster“ für viele nach einem optionalen Zusatz klingt, zeigen medizinische Studien, dass eine regelmäßige Auffrischung für eine effektive Immunabwehr bedeutsam ist. Die Ständige Impfkommission warnt ebenfalls vor einem mit der Zeit nachlassenden Impfschutz und Versäumnissen der breiten Bevölkerung.

Warum die Grundimmunisierung nicht ausreicht

Bereits vor Einzug der Omikron-Variante war eine Mehrheit in Deutschland ein drittes Mal gegen das Virus geimpft. Das verhindert oftmals schwere oder tödliche Verläufe, schützt Mitmenschen und entlastet das strapazierte Gesundheitssystem.

Die Booster-Impfung trägt unter anderem zur Bildung neuer Gedächtniszellen bei. Diese kann man sich als gespeicherte Immunantwort vorstellen, die mit der Grundimmunisierung schon einmal erlernt wurde. Man unterscheidet in B- und T-Gedächtniszellen, die für die frühzeitige Erkennung der Krankheitserreger bzw. das Bilden spezifischer Antikörper verantwortlich sind. Doch ähnlich Gedichten, die Sie in der Schulzeit gelernt haben, „vergisst“ auch unser Immunsystem langsam die optimale Antwort auf das eindringende Virus. Antikörper werden generischer und der Erreger kann größere Schäden im Körper anrichten, je länger er sich unerkannt im System ausbreitet. Bei bestimmten Risikogruppen, kann zudem die Immunantwort auf die ersten beiden Impfungen so gering ausfallen, dass erst durch Vergabe mehrerer Dosen der optimale Schutz erreicht wird.

Antikörper werden durch die Auffrischung sowohl in Quantität als auch Qualität verbessert. Das heißt, mit der Booster-Impfung steigt nicht nur der Spiegel an Antikörpern im Blut, sondern auch deren Fähigkeit, optimal an Antigene zu binden. So kann das Virus schneller durch Fresszellen eliminiert werden, bevor es Langzeitschäden im Körper anrichtet.

Wann ist eine vierte Corona-Impfung für mich sinnvoll?

Trotz aller Vorteile einer Booster-Impfung, beschränkt die STIKO derzeit noch ihre Empfehlung für eine zweite Auffrischungsimpfung auf Gruppen mit erhöhtem Risiko.

Zur Anwendung kommen hierbei in der Regel mRNA-Impfstoffe der Hersteller Biontech oder Moderna. Diese sind wissenschaftlich geprüft und bieten auch Schutz gegen die neuere, hochansteckende Omikron-Variante.

Seit Ende August ist allen Personen über 60 Jahren die vierte Corona-Impfung angeraten. Ebenfalls genannt werden Risikopatienten (älter als fünf Jahre) mit Grunderkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Asthma oder Diabetes. Für diese Personengruppen wird eine Auffrischungsimpfung nach mindestens drei „immunologischen Ereignissen“ empfohlen. Darunter zählt jede verabreichte Impfdosis sowie eine überstandene Corona-Infektion.

Kann mir eine vierte Impfung schaden?

Für viele ist die Angst vor möglichen Impfschäden ein Grund dafür, sich gar nicht oder nicht regelmäßig gegen das Corona-Virus impfen zu lassen.

Doch bevor Impfstoffe überhaupt am Menschen getestet werden dürfen, müssen diese strengsten Sicherheitsvorschriften entsprechen und Zulassungsverfahren durchlaufen. MRNA-Impfstoffe, wie die beliebten Produkte von Biontech oder Moderna, enthalten zudem keine Krankheitserreger selbst, auch nicht in abgeschwächter Form. Vergeben wird stattdessen eine Art „Bauanleitung“ für ein Virusprotein, mithilfe dessen der Impfschutz im Körper aufgebaut wird.

Zu unterscheiden ist außerdem zwischen Impfreaktionen und Impfkomplikationen. Erstere sind die natürliche Reaktion des Körpers, der eine erfolgreiche Immunabwehr aufbaut und können von Schmerzen an der Impfstelle bis hin zu leichtem Fieber und Erkältungssymptomen führen.

Impfkomplikationen sind hingegen selten bis sehr selten. Einige mRNA-Impfstoffe standen in Verdacht, bei jüngeren PatientInnen zu Herzmuskelentzündungen zu führen. Weil sich die Datenlage und mögliche Ursachen nicht eindeutig klären konnten, hat die Ständige Impfkommission ihre Empfehlungen für die betreffenden Gruppen angepasst.

Für den besten Schutz gegen alle Eventualitäten sei es daher angeraten, auf die unabhängige Expertise und Erfahrung von Wissenschaftlern und Ärzten zu vertrauen.


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