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Weg mit dem Loch: Wissenswerte Dinge über Zahnfüllungen

Ein Loch im Zahn ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Glücklicherweise haben Zahnärzte verschiedene Möglichkeiten, um die offene Stelle wieder zu schließen. Aber was für Zahnfüllungen gibt es und welche davon übernehmen die Krankenkassen?

Wie lassen sich Zahnfüllungen unterscheiden?

Generell gibt es zwei Kategorien, nach denen Zahnfüllungen unterscheiden lassen. Auf der einen Seite gibt es die sogenannten plastischen Füllungen. Bei dieser Variante wird die Aushöhlung im Zahn, die der Arzt auch “Kavität” nennt, mit einer weichen Masse wieder aufgefüllt. Das Material härtet anschließend unter speziellen Verfahren aus, um eine ähnliche Stabilität wie die normale Zahnsubstanz zu erhalten. Plastische Füllungen bieten sich bei leichten bis mittelschweren Schäden an und die Behandlung ist relativ schnell abgeschlossen.

Auf der anderen Seite gibt es die Variante der Einlagenfüllungen, um eine Aushöhlung zu schließen. Dafür nimmt der Arzt entweder einen Abdruck des kaputten Zahns mit einer speziellen Masse oder die Kavität wird mithilfe von Computertechnik eingescannt. Anschließend wird im Zahnlabor ein passgenauer Einsatz nach dem Abdruck bzw. anhand des Scans angefertigt. Das sogenannte Inlay wird im nächsten Schritt in den kaputten Zahn eingepasst und fixiert. Bei den Einlagenfüllungen gibt es auch Overlays und Onlays. Welche Form der Einlagenfüllung verwendet werden kann, hängt davon ab, wie viel gesundes Zahnmaterial noch vorhanden ist.

Übliche Materialien von plastischen Füllungen

Für plastische Füllungen gibt es verschiedene Materialien, auf die der Zahnarzt zurückgreifen kann. Gerade älteren Patienten dürften noch die sogenannten “Plomben” ein Begriff sein. Das Material dieser plastischen Füllungen ist Amalgam und hat seine umgangssprachliche Benennung bekommen, weil es gräulich wie Blei aussieht, was auf Lateinisch “plumbum” heißt. Allerdings kann man hier Entwarnung geben: Amalgam enthält kein Blei! Stattdessen besteht das Material aus einer Mischung von Silber, Kupfer, Zinn und Quecksilber. Amalgam wird gerne verwendet, weil es vergleichsweise günstig ist und trotzdem eine hohe Stabilität aufweist. Allerdings hat es durch seine metallischen Bestandteile eine hohe Temperaturleitfähigkeit. Das führt dazu, dass Patienten beim Verzehr von heißen oder kalten Speisen ein Schmerzempfinden spüren können. Um das zu verhindern, werden Amalgam-Füllungen mit medizinischem Zement unterfüllt.

Neben dem Amalgam kommen aber auch immer häufiger Komposit- oder Kunststofffüllungen zum Einsatz. Diese Stoffe sind Gemische unter anderem aus Glas, Keramik, Kunststoffen und Quarz, die als flüssige Masse in die Kavität gefüllt werden können. Anders als eine Amalgam-Füllung können Komposit-Füllungen kosmetisch schöner in das Zahnmaterial eingebracht werden, sodass man nicht direkt sieht, dass es sich um eine Zahnfüllung handelt. Zahnärzte verwenden das Material darum gerne, wenn sie Schäden an den Frontzähnen ausbessern möchten.

Woraus bestehen Einlagenfüllungen?

Einlagenfüllungen werden aus stabilen, langlebigen Materialien hergestellt, um eine möglichst hohe Stabilität des beschädigten Zahns wiederherstellen zu können. Anders als plastische Füllungen werden die Einlagenfüllungen vorgeformt und anschließend wie ein Puzzleteil in die Kavität eingepasst. Sollte die Einlage nicht vollständig passen, kann der Zahnarzt mehr Material der Zahnwände entfernen, um die Einpassung zu verbessern. Anschließend werden die Füllungen mit einem Spezialkleber fixiert.

Je nach der Größe des Schadens unterscheidet der Arzt, ob ein Inlay, ein Onlay oder ein Overlay als Füllung verwendet werden muss. Ein Inlay wird für kleinere, aber tiefe Kavitäten benutzt und deckt nur einen geringen Teil der Zahnkrone ab. Ein Onlay ist dagegen für mittelschwere Aushöhlungen gedacht und deckt einen größeren Teil des natürlichen Zahnmaterials ab. Zahnärzte sprechen auch von einer Teilkrone oder Kuppelfüllung. Ein Overlay ist auch eine Teilkrone, allerdings deckt sie noch mehr Zahnmaterial ab. Es ist quasi die letzte Stufe, bevor eine Zahnkrone eingesetzt werden muss.

Einlagenfüllungen aus Gold kommen in der Regel im Bereich der seitlichen Zähne zum Einsatz. Auf diese Weise sind die Füllungen nicht so deutlich zu sehen, wenn die Patienten lächeln. Wen die goldene Farbe trotzdem stört, der kann auch auf die farbneutralen Keramik Inlays ausweichen.

Wie lange halten Zahnfüllungen im Schnitt?

Die Haltbarkeit einer Zahnfüllung hängt von dem verwendeten Material ab. Es gibt Zahnfüllungen für Milchzähne aus einem sogenannten Glasionomer-Zement, die nur ein bis zwei Jahre halten. Das reicht aber auch meistens aus, weil die Milchzähne in dieser Zeit ohnehin ausfallen.

Andere Komposit- und Kunststofffüllungen haben dagegen eine durchschnittliche Haltbarkeit von vier bis sechs Jahren. Von den plastischen Füllungen ist Amalgam mit einer durchschnittlichen Haltbarkeit von sieben bis acht Jahren am langlebigsten.

Einlagenfüllungen sind dagegen deutlich haltbarer. Keramik Inlays können eine durchschnittliche Haltbarkeit von acht bis zehn Jahren aufweisen. Bei den Inlays aus Gold liegt die durchschnittliche Haltbarkeit sogar bei zehn bis fünfzehn Jahren.

Welche Kosten übernehmen die Krankenkassen?

Krankenkassen übernehmen bei den plastischen Füllungen die Kosten komplett. Allerdings zahlen die Krankenkassen im seitlichen Zahnbereich nur die Amalgamfüllungen komplett. Dagegen werden Keramikfüllungen im vorderen Bereich komplett übernommen.

Möchte ein Patient im seitlichen Zahnbereich auch lieber eine Komposit-Füllung haben, muss er damit rechnen, dass er die Mehrkosten für das Material selber tragen muss. Krankenkassen begründen das häufig damit, dass die Wahl von Komposit-Füllungen im seitlichen Zahnbereich eher kosmetischer Natur ist.

Bei Einlagenfüllungen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Füllungen anteilig. Da die Materialkosten höher sind und der Arbeitsaufwand auch größer ist, zählen Einlagenfüllungen nicht zu den Regelleistungen, die die Notwendigkeit meistens überschreiten.


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