

Aschaffenburg: Tötungsdelikt an Maria Köhler aus dem Juli 1984 - Tatverdächtiger in Türkei festgenommen - Update zur Öffentlichkeitsfahndung
Die intensiven Ermittlungen von Kriminalpolizei Aschaffenburg und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt an der 19-jährigen Maria Köhler aus dem Jahr 1984 waren erfolgreich. Der 66-Jährige Nazmi GEZGINCI konnte Ende Juli in der Türkei festgenommen werden. Polizei und Staatsanwaltschaft hoffen jedoch weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Tötungsdelikt im Juli 1984 - Tatverdächtiger flüchtet ins Ausland
Wie bereits berichtet erschien die damals 19-jährige Krankenschwesterschülerin Maria Köhler am 30. Juli 1984 nicht zu ihrem Dienst im Städtischen Aschaffenburger Krankenhaus. Sie wurde zwei Tage später durch ihre Vorgesetzte leblos in ihrem Zimmer im Schwesternwohnheim in der Lamprechtstraße aufgefunden. Auf Grund der Gesamtumstände war schnell klar, dass Maria Köhler gewaltsam zu Tode gekommen ist. Der Tatverdacht richtete sich schnell gegen deren ehemaligen Lebensgefährten.
Im Zuge der Fahndung nach dem damals 25-jährigen Nazmi Gezginci stellte sich heraus, dass sich dieser bereits am Tag nach der Tat in die Türkei abgesetzt hat. Durch die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wurde in der Folge über das Amtsgericht ein Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen beantragt.
Tatverdächtiger festgenommen - 66-Jähriger macht Angaben
Im Rahmen der intensiven und akribischen Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ergaben sich schließlich Hinweise auf den mutmaßlichen Aufenthaltsort des Tatverdächtigen. In enger und guter Zusammenarbeit mit den türkischen Behörden und dem Bundeskriminalamt gelang Ende Juli die Festnahme des 66-jährigen Nazmi GEZGINCI.
Dieser wurde am 12. September nach Deutschland ausgeliefert und am Folgetag einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht in Aschaffenburg vorgeführt. Hierbei machte er bereits erste Angaben zum Tatvorwurf. Nach der Eröffnung des bestehenden Haftbefehls wurde er in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Tatverdächtiger lebte wieder in Deutschland - Kripo hofft auf Hinweise
Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass Nazmi Gezginci im Zeitraum zwischen dem 01.07.1998 bis 31.12.2014 unter den Alias-Personalien Cemil GANI, 01.01.1950/Bahce, als türkischer Staatsangehöriger in Aschaffenburg gelebt hat. Er war mit einer deutschen Staatsangehörigen verheiratet und hat im Landkreis Aschaffenburg als Handwerker gearbeitet.
Nach seinem Aufenthalt in Aschaffenburg siedelte GEZGINCI wieder in die Türkei über und lebte dort bis zu seiner Festnahme in der Provinz Hatay. Über den zweiten Aufenthalt von Gezginci in Deutschland nach seiner Flucht im Jahr 1984 sind aktuell nur wenige Fakten bekannt.
Polizei und Staatsanwaltschaft richten die folgenden Fragen an die Bevölkerung:- Wer kann konkrete Angaben zum zweiten Aufenthalt von Nazmi Gezginci alias Cemil Gani zwischen den Jahren 1998 und 2014 in Deutschland machen?
- Gibt es Zeugen, die persönlichen Kontakt zu Nazmi Gezginci alias Cemil Gani in den vorgenannten Zeitraum hatten?
- Wer kann Angaben über das persönliche Umfeld von Nazmi Gezginci, insbesondere das Verhältnis zu seiner Ehefrau und weiteren Familienangehörigen, machen?
Zeugen werden gebeten, sich über die kostenfreie Hinweisnummer, Tel. 0800/1011611, oder per E-Mail unter cold-case-maria@polizei.bayern.de an die Kriminalpolizei Aschaffenburg zu wenden. Hinweise werden auch persönlich auf allen Dienststellen der Polizei in Bayern entgegengenommen.
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