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Ich glaube nicht jeder Münchner würde das so unterschreiben, aber natürlich ist jeder Sieg schön. Das Besondere war, dass es um das Halbfinale des Bayerischen Totopokals ging. Gegen einen Drittligisten ist es natürlich für einen Regionalligisten schwer. Umso schöner, dass wir gewonnen haben.
Wir haben dadurch mehr öffentliches Interesse gewonnen und unsere Arbeit wird auch offensichtlich gewürdigt. Wir haben auch mehr Zuschauer erreicht. Finanziell haben die Spiele uns leider keinen Vorteil gebracht, denn Fernsehgelder gibt es da nicht, aber für die Sponsoren und die Region war die erhöhte Aufmerksamkeit wichtig.
Würzburg wollte unbedingt in den DFB-Pokal. Die Mannschaft ist sogar schon einen Tag vorher angereist und hat in Babenhausen im Hotel übernachtet. Die haben das Spiel sehr ernst genommen und da hat man dann natürlich den Klassenunterschied gemerkt. Das sind eben Profis und wir Amateure. Um so ein Spiel gewinnen zu können, muss einfach alles passen. Und da war Würzburg einfach besser.
Ja, es hat alles gut geklappt. Alle Beteiligten arbeiteten bis zum Rand ihrer Belastbarkeit. Noch nie waren so viele Leute im Einsatz wie beim Spiel gegen Würzburg. Alle haben einen tollen Job gemacht!
Unser Stadion ist für 6.622 Zuschauer zugelassen. Wir haben im Schnitt zuletzt 1.200 Zuschauer gehabt. Die Stadiongröße reicht also derzeit aus, zumal es nicht schön ist, in einem großen, aber fast leeren Stadion zu spielen. Derzeit ist keine Erweiterung geplant. Bei einem Sprung in den Profibereich könnte man eventuell über eine Vergrößerung nachdenken.
Realistisches Ziel kann nur die 3. Liga sein, diese wäre vielleicht irgendwann machbar. Doch braucht man für eine gute Mannschaft auch die entsprechenden finanziellen Mittel. Wir bleiben auf dem Boden und wirtschaften konservativ. Wir bleiben realistisch. Ein Schritt in die 3. Liga wäre erst in ein paar Jahren eventuell möglich.
Wir wollen uns in der Regionalliga etablieren und zugleich die Strukturen verbessern. Jochen Seitz macht als Trainer einen Super-Job. Er versteht es, das Maximum aus der Mannschaft herauszuholen. Mit ein bisschen Glück können wir im Mittelfeld landen.
Ja, klar, wenn er will, auf jeden Fall. Wir sind an einer möglichst langfristigen Zusammenarbeit interessiert. Jochen will sich natürlich auch weiter entwickeln. Solange er Entwicklungsmöglichkeiten bei uns hat, wird er bestimmt bleiben.
Daniel Meßner hat einen „Torriecher“ und kommt von hier. Aber jetzt muss man sehen, inwieweit er sich gegen Regionalliga-Verteidiger durchsetzen kann.
Das ist ganz schwierig. Wir sind dabei, im Jugendbereich aufzurüsten. Langfristig wollen wir jede Saison ein bis zwei Spieler aus der A-Jugend holen. Das ist unser Ziel.
Björn wird bleiben. Er hat in diesem Jahr seinen Vertrag bei uns verlängert. Er ist natürlich ein Top-Fußballer.
Die Zahl der Zuschauer hat sich in den letzten acht Jahren kontinuierlich nach oben entwickelt. Unsere seriöse Arbeit wird gewürdigt. Immer mehr Leute gehen gerne zur Viktoria.
Nein, damit hätte ich nicht gerechnet, wie die Jungfrau zum Kinde trifft es. Ich habe die Stadionzeitung gemacht als Andi Möller Trainer war und war auch einmal Stadionsprecher. Dann wurde ich später Vorstand und zeitweise waren wir Vorstände einfach für alles zuständig. Die Anfangszeiten waren sicher nicht einfach, aber es hat auch Spaß gemacht. Wir haben dann, unter Markus Kammann umgestellt von Präsidium mit Präsidenten auf Vorstandschaft. Hier haben wir einen kollegialen Umgang und keine Hierarchien. Probleme werden gemeinsam diskutiert und gelöst. Wir versuchen, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen.
Ich bin für die nächsten eineinhalb Jahre als Vorstand gewählt. Danach entscheiden die Mitglieder. Im Moment hat keiner vor, an unserer Aufstellung etwas groß zu ändern.
Viktoria ist für mich, genau wie für meine Kollegen im Grunde ein Full-Time-Job. Leben und Privatleben richten sich nach dem Spielplan. Zum Glück habe ich Unterstützung von zu Hause und durch meinen Arbeitgeber.
Wenn es vom Spielplan her passt, fahre ich mit dem Fahrrad zu unserem Spiel in Burghausen. In der letzten Saison bin ich mit dem Fahrrad nach Illertissen, München und Augsburg gefahren.
Seit 1. März bin ich nicht mehr Wirt, es heißt aber weiterhin 1901 und bleibt Treffpunkt für die Viktoria. Der neue Pächter bietet asiatische und deutsche Küche an und wird sehr gelobt. Ich wollte auch nie auf Dauer Gastronom werden, sondern hatte das Lokal nur übergangsweise übernommen.
Wir machen mehr Merchandising, die Zahlen sind gestiegen. Moritz Hahn hat viel dazu beigetragen. Online-Kartenkauf ist möglich, doch bleibt natürlich der übliche Vorverkauf erhalten. Wir verkaufen auch deutlich mehr Viktoria-Trikots als früher. Darüber hinaus bieten wir auch Schals, Kappen und andere Produkte mit Viktoria-Logo in unserem Online-Shop an. Wir gehen mit der Zeit.
Gerry Mai übernimmt die Jugendleitung, der Kader wird vervollständigt und wir sind weiter daran die Strukturen zu verbessern und auszubauen. Die Bandenwerbung ist fast ausverkauft. Wir haben auch neue Sponsoren gewonnen und freuen uns über jede Unterstützung. Es wächst. Im Großen und Ganzen sind wir gut aufgestellt, aber natürlich ist immer noch „Luft nach oben“.
Lieber Holger, vielen Dank für das interessante Gespräch. Das Interview führte Christiane Schmidt-Rüppel.