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Aschaffenburger Krippenfreunde e.V.: In jedes christliche Haus eine Krippe

In wenigen Wochen ist Weihnachten. Und zum Hochfest der Geburt Christi gehört hierzulande nicht allein ein Weihnachtsbaum, den es übrigens in Bethlehem wohl nicht gab, sondern auch eine Krippe. Diese erinnert unmittelbar, dass Jesus nicht im Wohlstand, sondern in Armut geboren wurde. Somit steht gerade die Krippe als Symbol für das Fest der Liebe, bei dem es eben nicht vorrangig um materielle Dinge geht.

Was viele nicht wissen ist, dass es in Aschaffenburg einen Verein gibt, der das Bewusstsein für die Krippe und damit für das christliche Weihnachtsfest pflegt. Die Aschaffenburger Krippenfreunde wollen Krippenpflege auf religiöser, künstlerischer und erzieherischer Weise verbreiten.

Der Verein wurde in drei Etappen gegründet. Die erste Etappe fand bayernweit statt, Eisenbahner, die ja viel herum kommen, haben den Gedanken des Krippenwesens verbreitet. Im Jahr 1919 und in den darauffolgenden Jahren, gab es viele Vereinsgründungen. Aus mündlichen Überlieferungen und Presseveröffentlichungen ist einiges über die Aktivitäten und Verdienste des damaligen Aschaffenburger Vereins bekannt: Vorträge, Krippenspiele, Darstellung von und Zugang zu privaten Hauskrippen, Mitwirken beim Einzug der Weihnachtskrippe ins christliche Heim sowie Impulse für die Anschaffung verschiedener Kirchenkrippen. Diese Phase ging bis 1939.

1961 haben sich dann mehrere Krippenfreunde zusammengefunden und sich das Aufstellen von sehenswerten Krippen sowie das Aufstellen einer Jahreskrippe zum Ziel gesetzt. Mit zahlreichen Ausstellungen von Haus-, Künstler- und Kirchenkrippen brachten sie die Idee in das Bewusstsein vieler Familien. Diese Etappe reichte bis etwa 1980.

Im Jahr 1989 erfolgte schließlich die Wiedergründung des Vereins, für die eine Ausstellung in der Jesuitenkirche mit vielen privaten und Kirchenkrippen den Startschuss gab. Der Verein der Krippenfreunde ist vielfältig tätig. Die Hauptaktivitäten bilden Versammlungen, Kurse, Vorträge und Bildungsreisen sowie die jährliche Krippenausstellung.

Glauben wieder in die Familien bringen

Warum überhaupt ein Krippenverein? Welcher Sinn steckt dahinter? „ Der Sinn des Vereines ist es, den Glauben wieder in die Familien zu bringen“, so Rudi Ellenrieder, zweiter Vorsitzender der Aschaffenburger Krippenfreunde. „Viele jungen Leute kennen den Brauch nicht mehr, eine Weihnachtskrippe aufzustellen, das Problem ist, dass viele Menschen vergessen, dass der Mensch vor allem ein Gefühlswesen ist“, meint Ellenrieder. Doch da haben die Krippenfreunde schon viel erreicht. In vielen Familien steht zur Weihnachtszeit wieder eine Krippe.

Verschiedene Kursangebote

In zahlreichen Kursen kümmern sich die Krippenfreunde um das christliche Brauchtum. Jedes Jahr haben 14 bis 16 Kinder jeweils am Anfang und am Ende der Sommerferien die Möglichkeit, unter fachlicher Anleitung eine Krippe zu bauen. Die Kurse dauern immer gut eine Woche und sind bei den Kindern sehr beliebt.

Die Kurse für Erwachsene erstrecken sich über vier Wochen und finden, wie auch die Kinderkurse, in der Werkstatt des Vereins in der Leinwanderstraße statt. An den Kursen, ob für Kinder oder Erwachsene, kann jeder teilnehmen. Man muss dafür kein Vereinsmitglied sein. Wer jedoch Interesse hat, der Verein, dessen Einzugsgebiet sich von Rüsselsheim bis nach Schweinfurt erstreckt, freut sich immer über neue Mitglieder. „Das Schöne an unserem Hobby ist, dass man anderen Menschen eine Freude machen kann“, so Rudi Ellenrieder. „Es wäre schön, noch mehr Menschen dafür zu begeistern“.

Vereinsleben und Ausstellungen

Die Mitglieder des Vereins der Krippenfreunde treffen sich mindestens einmal im Vierteljahr. Dann wird über neue Techniken, Figuren bemalen, Bautechniken und noch viel mehr gefachsimpelt. Zusätzlich stehen Ausflüge zu Ausstellungen, Museumsbesuche, Weihnachtsfeiern und noch viel mehr auf dem Programm. Die Rentnergruppe, eine Gruppe von sechs bis acht Männern, trifft sich einmal pro Woche im Vereinsheim in der Leinwanderstraße. Die Treffen und Kurse finden übrigens das ganze Jahr über statt, nicht nur zur Weihnachtszeit.

Der Verein der Aschaffenburger Krippenfreunde gehört dem Verband der Krippenfreunde an. Einmal pro Jahr findet eine Landestagung statt, alle vier Jahre der Weltkrippenkongress, immer in einem anderen Gastgeberland. Der nächste Weltkrippenkongress findet in Deutschland, im Dreiländereck Deutschland, Belgien, Niederlande statt.

Und hier in Aschaffenburg können wir uns schon auf die Krippenausstellung mit jährlich wechselnden Krippen freuen, die immer vom zweiten Adventssonntag bis zum Sonntag nach dem Dreikönigstag in den Räumen des Vereins stattfindet. Sonntags gibt es dabei auch Kaffee und Kuchen.

Der ganze Stolz des Vereins ist die die wunderschöne, 20 Quadratmeter große mechanische Vereinskrippe, in der viele Motive der Altstadt Aschaffenburgs wie u.a. der Schönborner Hof, die Löwenapotheke und die Stiftskirche detailgetreu nachgebildet sind.

Diese wirklich sehenswerte Krippe kann übrigens jederzeit nach Anmeldung besichtigt werden. Ein guter Tipp in der Weihnachtszeit für Familien mit Kindern, aber auch für Erwachsene. Gehen Sie doch einfach einmal hin und schauen sich diese schöne Krippe an! // Text: Christiane Schmidt-Rüppel, Fotos: Rudi Ellenrieder


Informationen:

Gründungsjahr: 1989
Zahl der Mitglieder: ca. 120 Mitglieder, davon sechs Kinder und Jugendliche
1. Vorsitzender: Stiftspfarrer Martin Heim
2. Vorsitzender: Rudi Ellenrieder
Adresse: Leinwanderstr. 4, 63739 Aschaffenburg
E-Mail: krippenfreunde-aschaffenburg@online.de
Website: www.krippenfreunde-aschaffenburg.de
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