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Rauchen - Das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko

Im November vergangenen Jahres ist ein sehr guter Freund von mir an Lungenkrebs gestorben. Mehrere Operationen, Chemotherapie und weitere Behandlungen, alles half nichts, den Tumor zu stoppen. Mein Freund wurde 52 Jahre. Er hat seit seiner Jugend geraucht. Vor rund fünf Jahren ist ein Arbeitskollege von mir an Lungenkrebs gestorben. Eine Operation half nur vorübergehend. Er wurde nur Mitte 50. Er hat seit seiner Jugend geraucht. Das persönliche Erleben, vor allem die Ohnmacht gegen die Krebsgeschwüre, macht uns viel deutlicher als alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, welche gesundheitlichen Folgen das Rauchen hat. Daher gleich in diesem Artikel ein eindringlicher Appell an alle, die noch rauchen: Hört bitte auf! Nicht aufgrund irgendjemands Wunsch, nicht weil Rauchen richtig Geld kostet, sondern wegen euch, wegen eurer Gesundheit.

Gesundheitliche Folgen sind klar belegt

Anders als vielleicht noch vor fünfzig Jahren hat die Wissenschaft die massiven gesundheitlichen Folgen von Rauchen inzwischen klar belegt. Viele Krebsarten, Herzinfarkt, Schlaganfall, Potenzstörungen, Multiple Sklerose, all diese Krankheiten und noch viele andere werden durch Rauchen begünstigt. So stellt das Bundesministerium für Gesundheit fest: „Raucher verlieren durchschnittlich über zehn Jahre ihrer Lebenserwartung. Mehr als die Hälfte aller regelmäßigen Raucher stirbt vorzeitig an Lungenkrebs, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einer anderen Atemwegserkrankung.“ Die Zahl der Menschen in Deutschland, die an den unmittelbaren Folgen des Rauchens streben liegt bei 110.000. Hinzu kommen rund 3.300 Todesfälle, die durch Passivrauchen verursacht werden. Vor diesem Hintergrund stellt das Rauchen für das Gesundheitsministerium das „größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland“ dar. Auch in Europa ergibt sich ein ähnliches Bild. Laut der Europäischen Kommission sterben rund 700.000 Menschen im Jahr in Europa an den Folgen des Rauchens. Zum Vergleich: Durch Verkehrsunfälle sterben pro Jahr in Europa etwa 43.000 Menschen, durch illegale Drogen kommen 38.000 Menschen um. Rauchen ist also nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko.

30 Prozent rauchen

Immerhin ist die Zahl der Raucher in Deutschland seit den 80er Jahren rückläufig, wenn auch nur leicht. Rund 30 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland gefährden ihre Gesundheit durch rauchen. Davon sind 32,6 Prozent Männer und etwa 27 Prozent Frauen. Während die Zahl der Männer, die rauchen, in den vergangenen Jahren gesunken ist, blieb sie bei den Frauen unverändert. Zum Glück rauchen weniger Jugendliche in Deutschland als früher. Laut Bundesministerium für Gesundheit hat sich der Anteil der 12- bis 17-jährigen, die rauchen, von 2001 bis 2012 auf rund 12 Prozent halbiert. Bei den jungen Erwachsenen von 18 bis 25 Jahren liegt er aber noch bei hohen 35 Prozent. Angesichts der bekannten gesundheitlichen Gefahren durch das Rauchen ist die Zahl der Raucher aber immer noch viel zu hoch. Wer gesund leben möchte, sollte sofort aufhören! In Europa haben immerhin sogar 21 Prozent der Bevölkerung mit dem Rauchen aufgehört. Ihre Gesundheit wird es ihnen danken.

Sterben wie die Männer

Frauen werden in Deutschland im Durchschnitt erheblich älter wie die Männer. Dies ist wesentlich auch darauf zurückzuführen, dass mehr Männer rauchen als Frauen. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind sich Fachleute sicher: „Wenn Frauen rauchen wie die Männer, werden sie auch sterben wie die Männer.“ Alle Studien zeigen, dass ein Anstieg des Rauchens in bestimmten Bevölkerungsgruppen nach einer gewissen Zeit zu mehr Folgeerkrankungen und zu einer Zunahme von Todesfällen in eben diesen Gruppen führt. Eine neue Studie zu Lungenkrebs bestätigt diesen Zusammenhang für Frauen. Ganz besonders schädlich ist das Rauchen während der Schwangerschaft. „Die hochgiftigen Substanzen, die beim Rauchen in den Körper der Mutter und des Kindes gelangen, können Untergewicht verursachen, die Lungenentwicklung beeinträchtigen und eine erhöhte Anfälligkeit für Asthma sowie allergische Reaktionen bewirken“, informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Entsprechend steigt durch Rauchen das Risiko für Früh-, Fehl- und Totgeburten. Darüber hinaus erhöht Rauchen die Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen Kindstods. Aufgrund der Gefährlichkeit des Rauchens, sollte nicht nur die Schwangere, sondern auch der Partner während der Schwangerschaft auf das Rauchen verzichten. Zumindest dann, wenn die Schwangere anwesend ist.

Light hilft nicht

Viele Raucher meinen, sie würden gesünder leben, wenn sie statt herkömmlichen Zigaretten so genannte „Light“-Produkte konsumieren. Dies ist ein Trugschluss. Um gesund zu bleiben, hilft es nur, mit dem Rauchen aufzuhören. Hierzu die eindringliche Warnung des Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: „Zigaretten mit niedrigerem Nikotin- und Teergehalt, die bis vor kurzem noch unter „light“ und „mild“ gehandelt wurden, sind nicht weniger schädlich für die Gesundheit. Im Gegenteil, der Rauch wird tiefer inhaliert und es wird häufiger geraucht, um den Nikotinmangel auszugleichen. Das intensivere und tiefere Inhalieren des Tabakrauchs wird für Formen des Tabakrauchs verantwortlich gemacht, die sich nur schwer behandeln lassen.“

Die Inhaltsstoffe einer Zigarette

Eine Zigarette enthält mehr als 3800 chemische Verbindungen, die häufigsten sind lungengängige Feinstaubpartikel. Über 200 davon sind aber hoch giftig. Von diesen Stoffen sind mindestens 40 krebserregend.

- Nikotin: Sucht (erzeugt Abhängigkeit)
- Reizgase (über 4000): chronische Bronchitis/Krebs auslösend
- Teerstoffe (über 40): Krebs auslösend
- Kohlenmonoxid (CO): verminderter Sauerstofftransport

Die gute Botschaft: Rauchstopp hilft

Kerngesund kann nur der Raucher oder die Raucherin werden, die aufhört. Dabei gibt es auch eine gute Botschaft: Ein Rauchstopp führt bereits innerhalb kurzer Zeit zu positiven Folgen. Abgesehen vom Geld, das man spart, rund 150 Euro im Monat bei einer Packung Zigaretten am Tag, stellt sich bereits innerhalb weniger Tage eine erhöhte körperliche Leistungsfähigkeit an. Das Essen schmeckt wieder und Frau oder Mann stinkt nicht mehr nach Rauch. Und, so das Gesundheitsministerium: „Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, sinkt bereits 24 Stunden nach der letzten Zigarette“. Auch das Krebsrisiko sinkt merklich, binnen fünf Jahre um etwa die Hälfte. Und nach zehn Jahren ist laut Bundesgesundheitsministerium das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, auf ein normales Niveau gesunken. Wenn das keine Gründe sind, endlich mit dem Rauchen aufzuhören!!

Tipps für den Rauchstopp

Rauchen ist eine Sucht und nicht zuletzt auch durch Sozialverhalten geprägt. Viele Raucher haben Freunde, die auch rauchen, insbesondere, wenn gefeiert wird. Mit dem Rauchen aufzuhören mag daher für viele nicht einfach sein. Doch führt kein Weg daran vorbei, um gesund zu werden oder zu bleiben. Beim Rauchstopp hilft häufig die Unterstützung durch eine Gruppe, die mit dem Rauchen Schluss macht. Positive soziale Interaktion eben, nicht für, sondern gegen das Rauchen. Viele Krankenkassen bieten Kurse an, um mit dem Rauchen aufzuhören. Zudem werden eine gesunde, vollwertige Ernährung und möglichst viel Bewegung als Ausstiegshilfen genannt. Joggen Sie, walken Sie, gehen Sie schwimmen und zeigen Sie, dass Sie auch ohne Zigarette leben können! Auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es für den Rauchstopp auch einen E-Mail-Coach unter www.rauchfrei-info.de. Lassen Sie sich nicht von der Tabaksucht unterkriegen und suchen Sie sich selbst einen Weg, um mit dem Rauchen aufzuhören. Denn Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Und nur ohne Zigarette bleiben Sie kerngesund. (wrü)


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