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Alles rund um’s Osterfest

Der Osterspaziergang

Vom Eise befreit, sind Strom und Bäche... Ein bekanntes Gedicht, von Johann Wolfgang v. Goethe, schildert Ostern als Frühlingsfest. Die Zeile, Sie feiern die Auferstehung des Herrn… , erklärt wiederum einen religiösen Hintergrund. Was ist Ostern? Welche Ursprünge gibt es? Oder wann ist eigentlich Ostern? So wirft das uns allen gekannte Fest doch einige Fragen auf.

Woher stammt der Name Ostern?

Dafür gibt es verschiedene Theorien. Eine besagt, das Wort stammt von Ostara ab. Sie war die germanische Frühlingsgöttin, die Göttin der Morgenröte und der Fruchtbarkeit. Osten klingt auch so ähnlich. Sie ist die Himmelsrichtung in der die Sonne auf geht. Außerdem blickten die Frauen an Jesus Grab zuerst in diese Richtung. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwandtschaft mit dem Wort east oder easter aus dem Englischen. Es bedeutet ebenfalls Osten. Vielleicht ist es auch von allem etwas. Schließlich veränderte sich der Hintergrund des Festes im Laufe der Jahrtausende auch. Es gibt einige heidnische Bräuche rund um dieses Frühlingsfest. Die alten Ägypter und die Babylonier kannten bereits eine ähnliche Tradition. Sie verehrten das Ei und schmückten ihre Tempel. Die Frühlingsgöttin Ishtar brütete ein mystisches Ei aus, welches vom Himmel in den Euphrates fiel. Gefärbte Eier wurden damals als Opfergaben bei Frühlingsfesten hoch geschätzt.

Wann feiern wir Ostern?

Ostern ist ein Fest mit beweglichem Datum. Eines ist allerdings in jedem Jahr gleich. Der Ostersonntag ist immer nach dem ersten Frühlingsvollmond. Dem zufolge nie vor dem 22. März und nicht nach dem 25. April.

Der religiöse Hintergrund beim Christentum

Ostern ist für uns das bekannteste Frühlingsfest, ob wir gläubig sind oder nicht, verbinden wir es mit Freude, Licht und Wärme. Das religiöse Fest wird über mehrere Tage gefeiert. Aber welches Ereignis wird mit welchem Tag in Verbindung gebracht?

An Ostern feiern die Christen die Auferstehung von Gottes Sohn, Jesus Christus. Das erklärt auch gleich, warum Ostern vor Weihnachten das höchste und zugleich älteste Fest des Christentums ist. Das christliche Ostern ging ursprünglich aus dem jüdischen Passahfest hervor und wird seit dem 2. Jahrhundert in Anerkennung an den Tod und die Auferstehung Jesus gefeiert. Schließlich unterstreicht seine Wiederkehr die Vorstellung auf ein Leben nach dem Tod. Doch was passierte zu seiner Zeit?

Die Passionswoche oder auch Karwoche, was soviel wie Trauer oder Klage bedeutet, beginnt am Palmsonntag. Das ist der letzte Sonntag vor Ostern. Jesus zog in Jerusalem ein und wollte, laut Überlieferung, mit seinen Freunden das Passahfest feiern. Palmzweige wurden zu seinen Ehren auf den Boden gestreut. Der Gründonnerstag bekam seinen Namen wahrscheinlich daher, weil der frühere Begriff für weinen, greinen war. So wandelte sich Greindonnerstag in Gründonnerstag. Noch heute schmücken wir unsere Wohnungen mit grünen Sträußen und essen etwas Grünes . Am Gründonnerstag, dem Tag vor der Kreuzigung, versammelte sich Jesus mit seinen Jüngern zum letzten Abendmahl, um sich auf den Tod vorzubereiten. Judas, einer seiner Zwölf Apostel hatte ihn an die Römer verraten. Als Jesus nach dem Mahl am Ölberg betete, verhafteten ihn römische Soldaten. Auf die Frage, von Statthalter Pilatus, ob er der König der Juden sei, antwortete er mit „Ja“. Daraufhin wurde er von ihm zum Tode am Kreuz verurteilt. Ihm wurde eine Krone aus Dornenzweigen um den Kopf gebunden und er musste das schwere hölzerne Kreuz allein auf den Berg tragen. An das Kreuz geschlagen starb er. Von seinen Freunden und seiner Mutter wurde er vom Kreuz abgenommen, in Tücher gewickelt und in einen Höhle gelegt. Ein großer Fels verschloss den Eingang. Jesus Christus Todestag ist der Karfreitag. Bis heute ist dieser Tag der stille Tag in der Osterwoche. Oft wird streng gefastet. In den Kirchen schweigt beim Beten das Orgelspiel und selbst auf Kerzen oder Blumenschmuck wird verzichtet. Es ist der Tag der Trauer. Einige Frauen gingen am Ostersonntag zum Grab. Der Fels war beiseite gerollt wurden und das Grab war leer. Wer konnte so einen Felsen bewegen? Ein Engel verkündete ihnen, dass Jesus auferstanden sei. Dann zeigte sich Christus seinen Jüngern und sagte ihnen, dass er auferstanden und von Gott zu sich geholt wurden sei. Bis heute wird, am Abend des Karsamstag vielerorts vor der Kirche, das Osterfeuer entzündet. Jetzt beginnt die eigentliche Osterzeit. Sie dauert 40 Tage, bis Christi Himmelfahrt. In den frühen Morgenstunden beginnen die Gottesdienste in dunklen Kirchen. Eine Altarkerze, die Osterkerze wird an diesem Feuer entzündet. Alle anderen Kerzen werden ihr Feuer von ihr erhalten und das Licht in die Kirchenhalle bringen, Die erste Kerze symbolisiert das Licht, welches von Jesus ausgeht. So vertreibt das Licht die Dunkelheit, so wie seine Auferstehung den Tod besiegte. Jetzt werden auch wieder die Orgeln gespielt und läuten damit das Ende der Fastenzeit ein.

Österliche Symbole und Rituale

Wir verbinden das Osterfest mit dem Osterfeuer, dem Ei, dem Lamm und dem Hasen. In vielen Kulturen wird seit jeher das Ei mit dem Wiederauferstehen neuen Lebens in Verbindung gebracht. So schlüpft aus seiner harten, toten Schale, ein kleines Küken. Neues Leben beginnt, so wie im Frühjahr die Natur zu neuem Leben erwacht. Das Ei steht für die Christen für die Auferstehung. Könnte doch die Schale die Höhle, aus der Jesus auferstanden ist, symbolisieren. Während der 40 Fastentage, die Ostern voraus gehen, sammelten sich viele Eier an. Die Eier, die in der letzten Woche vor Ostern gelegt wurden, galten als heilig. Sie wurden rot eingefärbt. Die rote Farbe erzielte man mit Naturfarben. Sie sollten das Blut Jesu symbolisieren. Aber auch nach vielen älteren heidnischen Bräuchen wurden Eier bunt gefärbt um sie von den frisch gelegten zu unterscheiden. Bis heute hat sich der Brauch des Eierfärbens erhalten. Von der Lausitz bis zu Teilen Osteuropas wurden Färbetechniken perfektioniert. So wurde eine eigene Kunst entwickelt, die wahre Meisterwerke hervor bringt. Sorbische Ostereier sind heute Weltbekannt. Jedes Muster und jede Technik spiegelt die verschiedenen Regionen oder auch spezielle Bedeutungen wieder. Rund um das Ei gibt es auch einige Bräuche, die besonders die Kinder erfreuen. So kennen wir alle das Ostereiersuchen. Das Eier ticken, pecken oder titschen, beschreibt eine andere lustige Methode des Zeitvertreibs. Dazu treten zwei Gegner gegeneinander an und schlagen zeitgleich die Spitzen eines, hartgekochten Eies aufeinander. Wessen Eierschale nach mehreren Runden noch intakt ist, hat gewonnen. In Nord- und Ostdeutschland lässt man Eier einen Hang hinab rollen. Sieger ist, wessen Ei am weitesten rollt und dabei ganz bleibt. Eier werden auch ausgeblasen und bunt bemalt, um Wohnungen zu schmücken oder um im Freien Büsche oder kleine Bäume zubehängen. Es ist natürlich auch nicht zu verachten, dass man aus Eiern wunderbare Gerichte zaubern kann.

Neben dem Ei gibt es auch noch den Hasen. Er bekommt im Frühling seine ersten Jungtiere und ist deshalb eng mit dem Frühling verbunden. Schon im alten Ägypten wurde der Hase als Symbol der Fruchtbarkeit und Zeugungskraft verehrt und das hat sich bis in unsere moderne Zeit erhalten. Natürlich legt er keine Eier. Aber im 17.Jahrhundert machte man weniger schlauen Menschen und gern auch kleinen Kinder vor, der Hase würde die Eier ausbrüten und im Garten verstecken, die dann zu suchen wären. Die Älteren machten sich natürlich einen Spaß daraus. Bis heute hat sich der lustige Brauch erhalten. In einigen Regionen bringt nicht der Hase die Eier, sondern in Thüringen der Storch, in der Schweiz der Kuckuck, in Böhmen der Hahn oder in Westfalen gar der Fuchs.

Das Osterlamm steht analog für das Passahlamm, das wie Christus unschuldig und rein gestorben ist. Häufig wird auch Osterbrot in Lammform verspeist. In den heidnischen Kulturen hatte das Lamm die Bedeutung eines Opfertieres. Später stand es als Sinnbild für den Opfertod von Jesus.

Das Feuer ist Symbol für Licht, Wärme, Sonne und Wiederauferstehung. Schon die Heiden entzündeten in vorchristlicher Zeit Feuer, um den Sieg der Sonne über den Winter zu feiern. Sie begrüßten damit die neu erwachenden Natur und das Leben.

Die Christen übernahmen das Fest und entzündeten fortan am Abend des Karsamstag ihr Osterfeuer.

Ostern in anderen Ländern

So wie das Christentum in den verschiedenen Ländern fest verankert ist, so wird auch das Osterfest weltweit gefeiert. Manch ein Brauch lässt uns hierzu Lande schmunzeln, andere sind eher etwas gruselig . Eines aber haben alle gemein, es sind Feiern des Frühlings, der Freude, der Wärme und des Lichts.

In Bulgarien , werden die Ostereier nur rot gefärbt. Die Farbe symbolisiert das Blut Jesu. Die Eier werden nicht versteckt, sondern gegen Kirchenmauern oder Familienmitglieder geworfen.. Sieger ist, wessen Ei nicht zerbricht. Er soll besonders viel Erfolg haben. Gesundheit und Stärke hingegen soll es bringen, wenn die älteste Frau im Haus, den Kindern, mit dem ersten rot gefärbten Ei, über das Gesicht streicht.

Frankreich hat seinen ganz eigenen Brauch. Hier gehen die Kirchenglocken auf Reisen, erzählt man sich. Von Gründonnerstag bis Karsamstag sind die Glocken nicht zu hören, weil sie nach Rom reisen und den Papst besuchen. Den Rückweg schaffen sie bis Ostersonntag, mit jede Menge Ostereiern im Gepäck. Die Kinder haben ihre Freude dabei die Eier in die Luft zu werfen. Wessen Ei als letztes auf den Boden fällt, ist der Sieger.

Glück verspricht das streicheln mit Weidenkätzchen den Engländern. Im Städtchen Olny startet ein Pfannkuchenrennen, der so genannte „ Pancake Thursday“. Hingegen sind in Schottland noch einige keltische Bräuche verbreitet. So werden, um die kalte Jahreszeit zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen, auf den Hügeln Osterfeuer entzündet.

Die Irländer veranstalten ihr symbolisches Heringsbegräbnis. Mit dieser Tradition wird die Fastenzeit symbolisch zu Grabe getragen. Mit Tanzwettstreiten feiern die Iren das Ende der verzichtsreichen Zeit vor Ostern.

Auch in Italien wird die Osterzeit festlich begangen. Hier ist es üblich, mit religiösen Zeremonien und Prozessionen das Osterfest zu zelebrieren. Den Osterhasen sehen die Italiener eher nicht. Allerdings trifft man sich mancherorts auf den Marktplätzen zum Eierspiel. Ziel ist es dabei, die Eier des Kontrahenten kaputt zu machen. Die familiären Italiener packen am Ostermontag gern ihren Picknickkorb und füllen ihn zum Beispiel mit Torta di Pasquetta, einem herzhaften Kuchen mit gekochten Eiern, Gemüse, Blätterteig und Ricotta oder süßen Kuchen in Traubenform.

Die Spanier mögen es festlich aber auch ein wenig gruselig. Auch hier stehen Prozessionen im Vordergrund. Diese dauern zum Teil von Palmsonntag bis Ostersonntag. Dabei ziehen, mit Kapuzen vermummte Menschen, durch die Straßen. Sie tragen Heiligenfiguren aus Holz mit sich. So wird der Leidensweg Christi nachempfunden.

Zum Tanz bitten die Schweizer. In vielen Kantonen finden Gebete und Prozessionen statt. Im Wallis trifft man sich am Ostermontag, bevor die Sonne aufgeht, auf einem Hügel, zum Tanz. Damit wird der neue Tag begrüßt.

Das Osterfest in Skandinavien erinnert ein wenig an Halloween. Die Kinder laufen in Finnland von Haus zu Haus und sagen, verkleidet als Hexen, Sprüche auf. Dafür bekommen sie Süßigkeiten. Die Ostereier bringt in Skandinavien das Osterküken. Mit Osterfeuern, Böllern und Feuerwerk werden die bösen Geister und Hexen vertrieben.

Wenn wir unseren Kontinent verlassen, finden wir noch mehr Bräuche zur Osterzeit: Die Mexikaner feiern ein Volksfest mit christlichen und indianischen Bräuchen. Die Straßen werden bunt geschmückt. Mit Gesängen und Musik wird gefeiert. Die Schulkinder haben während der zweiwöchigen Festzeit Ferien.

Sieben Kirchen besuchen die Südamerikaner am Gründonnerstag. Während der Osterzeit spielt die Zahl Sieben eine große Rolle. So sollen sieben fleischlose Gerichte gekocht werden.


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