

Wechselwirkungen - diese Medikamente und Lebensmittel sollten Sie nicht kombinieren
Wenn Sie regelmäßig Medikamente nehmen, kennen Sie den Beipackzettel Ihrer Tabletten, Tropfen und Co. wahrscheinlich in- und auswendig. Bei einem neuen Arzneimittel ist es deshalb umso wichtiger, die Packungsbeilage vor der ersten Einnahme zu lesen, um vor eventuellen Wechselwirkungen gewarnt zu sein. In der Regel finden Sie dort alle Wechselwirkungen, die durch Forschung in den letzten Jahren aufdeckt wurden. Vielen Patienten ist jedoch nicht bewusst, dass unangenehme und zum Teil sogar lebensgefährliche Wechselwirkungen nicht nur durch die ungünstige Kombination zweier Medikamente entstehen können. Lesen Sie den Beipackzettel genauer, finden Sie in den meisten Fällen auch Angaben zu Wechselwirkungen mit Lebensmitteln. Diese sind enorm wichtig: Durch Unwissenheit oder Unachtsamkeit werden Arzneimittel zusammen mit oder kurz nach Lebensmitteln eingenommen, die dann für eine zu schwache oder zu starke Wirkung sorgen. Welche die häufigsten Lebensmittel-Wechselwirkungen sind, lesen Sie hier.

Bei manchen Blutdrucksenkern lieber nicht zu fettig essen
Die Aufnahme von Blutdrucksenkern wie Lecarnidpin oder Betablockern wie Propranolol wird gehemmt, wenn Sie vor der Einnahme zu fettig gegessen haben. Der Grund ist denkbar einfach, denn Ihre Leber ist durch fettreiches Essen so stark mit der Verdauung beschäftigt, dass die Wirkstoffe dieser Arzneimittel zunächst ungehindert in den Körper gelangen. Bei der Einnahme auf nüchternen Magen oder nach leichtem Essen entsteht dieses Problem nicht, denn die Leber kann den Wirkstoff dann "filtern", wodurch weniger in den Organismus gelangt. Den Genuss von fettigem Fleisch oder frittierten Speisen sollten Sie also in den Stunden vor der Einnahme meiden.
Ballaststoffe hemmen die Aufnahme von Arzneimitteln
Eine ballaststoffreiche Kost ist gut für die Verdauung und beugt Verstopfungen vor. Generell kommen Ballaststoffe tendenziell eher in gesunder Ernährung vor und sind besonders in Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten enthalten. Was im Normalfall Ihrem Körper zu Gute kommt, ist in Kombination mit Medikamenten eher schlecht: Wenn Sie Arzneimittel zusammen mit ballaststoffreichen Nahrungsmitteln einnehmen, riskieren Sie, dass deutlich weniger Wirkstoff aufgenommen wird. Die Aufnahme im Darm wird durch Pflanzenfasern verringert, da die Fasern Medikamentenwirkstoffe an sich binden können. Halten Sie also stets genügend Abstand zwischen der Aufnahme von ballaststoffhaltigen Lebensmitteln und der Medikamenteneinnahme.
Bei Blutverdünnern auf die Vitamin K1-Zufuhr achten
Das Vitamin K1 kommt hauptsächlich in grünen Gemüsesorten vor. Spinat, Rosenkohl und Brokkoli enthalten besonders viel von dem Vitamin, welches unter anderem Einfluss auf die Blutgerinnung hat. Blutverdünner wie Phenprocoumon oder Warfarin arbeiten allerdings genau mit diesem Effekt: Sie unterdrücken die Bildung von Gerinnungsfaktoren im Körper, die von Vitamin K1 abhängen. Wenn Sie nun zu viel dieses Vitamins über die Nahrung aufnehmen, wird die Wirkung dieser Arzneimittel stark abgeschwächt. Für viele Patienten kann dies unter Umständen sogar lebensbedrohlich sein. Spinat und Co. sollten deswegen nur selten und in kleinen Mengen auf den Teller.
Grapefruitsaft verstärkt die Wirkung von zahlreichen Arzneimitteln
Von dieser Wechselwirkung haben Sie garantiert schon einmal gehört: Grapefruitsaft und Antibiotika sollte man niemals zusammen einnehmen. Hierbei handelt es sich tatsächlich nicht um eine unwissenschaftliche Bauernweisheit, sondern um die Wahrheit. Der Grund dafür ist, dass Stoffe in der Grapefruit den Abbau vieler Medikamente hemmen. Es sind also nicht nur Antibiotika davon betroffen: Besonders Arzneimittel, die schon bei niedriger Überdosierung heftige Nebenwirkungen verursachen, sollten nicht in Kombination mit Grapefruitsaft eingenommen werden. In abgeschwächter Form tritt dieser Effekt auch bei Orangen- und Granatapfelsaft auf.
Alkohol ist nie eine Lösung, schon gar nicht mit Medikamenten
Alkohol nimmt eine Sonderrolle in Sachen Wechselwirkung ein. Er beeinflusst die Wirkung von nahezu allen Medikamenten, da die Leber für den Abbau von Alkohol auf Hochtouren läuft. Dieser Prozess kann die Verstoffwechselung von Arzneimitteln entweder beschleunigen oder verlangsamen. In Kombination mit Medikamenten wie z. B. Paracetamol, die ebenfalls von der Leber abgebaut werden, ergibt sich dadurch ein deutlich höheres Risiko für irreversible Leberschäden.
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