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Das hilft gegen Pollen - Alles zur Behandlung und Tipps zur Selbsthilfe

Pollenallergien richten sich nach dem Pollenflug, und dieser nach dem Wetter. So zeigt der Klimawandel auch hier Einflüsse: im November können noch die letzten Gräserpollen fliegen und im Dezember schon die ersten Haselnusspollen! Dennoch ist auch heute die Hauptjahreszeit der Pollenallergien das Frühjahr.

Ursachen von Pollenallergie

Es gibt wohl einen genetischen Faktor: erhöhtes Risiko liegt vor, wenn die Eltern auch Allergiker sind. Auch Rauchen und Luftverschmutzung erhöhen die Wahrscheinlichkeit. Mehr als die Hälfte der Betroffenen reagieren auch allergisch auf Lebensmitel (‚Kreuzallergie‘), zum Beispiel mit Kribbeln und Jucken beim Essen von Äpfeln, anderem Obst und Nüssen.

Symptome bei Pollenallergie

Typisch sind Jucken und Tränen der Augen, laufende Nase und Niesanfälle; aber es können auch Husten, Atemnot, Müdigkeit, Kopfschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl auftreten.

Diagnose bei Pollenallergie

Beim Hauttest (‚Prick-Test‘) werden Pollenextrakte auf die Haut aufgebracht, die mit einer Nadel leicht verletzt wird. Möglich ist auch Einbringen mit einer Spritze (‚Intrakutantest‘). Verschiedene Blutuntersuchungen tragen zur weiteren Diagnostik bei. In selteneren Fällen muss ein ‚Provokationstest‘ erfolgen, bei dem einzelne Pollen direkt auf die Nasenschleimhaut aufgebracht werden. Wenn noch spezifischere Abklärung nötig ist, gibt es heute eine ‚molekulare Allergiediagnostik‘.

Wie behandelt man Pollenallergie

  • Die ‚Hyposensibilisierung‘ oder ‚Desensibilisierung‘ behandelt die Ursache. Dabei wird die allergieerzeugende Substanz über Jahre in aufsteigender Dosis zugeführt, um eine erhöhte Abwehr des Immunsystems zu bewirken. Die Methode kann mit Spritzen unter die Haut oder auch mit Tabletten unter der Zunge durchgeführt werden.
  • Verschiedene Medikamente können gute Linderung der Symptome bewirken. Sie werden in Form von Nasensprays, Augentropfen und Tabletten eingesetzt. Dazu gehören die Antihistaminika (dem Botenstoff Histamin entgegenwirkend) Kortison (stärkstes entzündungshemmendes Medikament) und verschiedene andere. In schweren Fällen können heute auch die neueren ‚Biologika‘ eingesetzt werden. Auch wenn viele dieser Medikamente heute rezeptfrei erhältlich sind, sollte die Therapie in ärztlicher Hand liegen. Ärzte werden die Mittel stufenweise und in der richtigen Kombination einsetzen.

Was man selbst tun kann

  • Wichtig ist, Ihre Auslöser zu kennen. Dann: Allergietagebuch führen. Wohnung so staubfrei wie möglich halten (Oberflächen feucht abwischen; beim Staubsaugen Geräte mit Hepa-Filter verwenden.) Zimmerblumen checken, manche können Auslöser sein.
  • Nicht rauchen und Passivrauchen vermeiden.
  • Alkohol wirkt sich negativ aus, weil er die Gefäße auch in der Nasenschleimhaut erweitert und Pollen rascher wirksam werden können.
  • Das ideale Verfahren wäre ‚Allergiekarenz‘, also das Vermeiden der Auslöser. Das ist aber praktisch kaum durchführbar: man kann sich nicht nur zu Hause bei geschlossenen Fenstern aufhalten. Viele weniger eingreifende Methoden sind aber hilfreich:
  • Kleidung wechseln, wenn man nach Hause kommt. Dazu: Haare ausbürsten (am besten sogar waschen!)
  • Nasenduschen (mit isotoner Kochsalzlösung) können helfen.
  • Fenster öffnen: auf dem Land eher abends, in der Stadt eher morgens. Für Genaueres lokale Gegebenheiten checken.
  • Autofahren mit geschlossenen Fenstern. Lüftung mit Pollenfilter verwenden.
  • Pollenschutzfilter vor Fenstern anbringen ist eine Option
  • Luftreiniger können sinnvoll sein.
  • Wäsche drinnen trocknen! Falls draußen getrocknet, in jedem Falle bügeln.
  • Masken schützen nicht nur vor Viren, sondern auch vor Pollen!
  • Kopfbedeckung draußen und große Sonnenbrillen sind hilfreich.
  • Rasen kurz halten (nicht blühen lassen) und möglichst nicht selbst mähen.
  • Urlaubsplanung: Meer oder Hochgebirge! Pollenflugprognose nutzen.
  • Nicht zuletzt: auch wenn große medizinische Studien bisher fehlen, die zu evidenzbasierten Ergebnissen führen, scheinen Probiotika günstig zu sein. In jedem Falle sind sie allein schon wegen des Einflusses auf die Darmflora und das Immunsystem allgemein hilfreich. Wenn man also Naturjoghurt in seine tägliche Ernährung einbaut, ist das empfehlenswert. Sollte man allerdings an Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel denken, sollte auch hier ärztliche Beratung vorausgehen.

Fazit

Eine Pollenallergie kann nur leichte Symptome machen, aber auch zu schweren Erscheinungsbildern führen. Eine fachärztliche Allergiediagnostik und Therapie ist daher in jedem Falle angezeigt. Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten zur ergänzenden Selbsthilfe, mit denen sich Pollenallergiker ihr Leben leichter machen können.


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