- Anzeige -
Zur Startseite

Großes Special: Ausbildung, Weiterbildung und Umschulung - Darauf ist 2024 bei der Berufswahl zu achten

So ganz ohne Arbeit geht es nicht. Einerseits, weil sich durch sie der Lebensunterhalt verdienen lässt. Andererseits, weil sie zur Erfüllung und zum Wohlbefinden des Einzelnen beitragen kann. Dennoch sind viele Menschen in ihrem Job nicht glücklich. Dabei liegen aktuell günstige Voraussetzungen vor, um einen echten Neubeginn der Karriere zu wagen.


© Picture-Factory - Fotolia.com

Die Berufswahl: (K)eine Entscheidung für das Leben

Wenn Sie heute einmal die Möglichkeit besitzen, sich mit Ihren Eltern oder Großeltern über deren beruflichen Werdegang zu unterhalten, sollten Sie diese Chance nutzen: Das Eintauchen in die Vergangenheit zeigt, wie hart der Arbeitsalltag der vorhergehenden Generationen gestaltet war – und wie selten es Optionen gab, daraus auszubrechen. Nur wenigen Menschen wurde das Privileg offeriert, mit dem Kopf ihren Broterwerb zu sichern. Groß war dagegen die Schar jener, die mit der Kraft ihrer bloßen Hände bemüht waren, ihr Auskommen zu verdienen. Und das natürlich ohne die Technik, die uns mittlerweile zur Verfügung steht.

Noch in einem anderen Punkt werden Unterschiede erkennbar: Wenn sich Schüler und Jugendliche vor 60, 80 oder 100 Jahren für einen Berufsweg entschieden, so blieben sie diesem oft über sehr lange Zeit treu. Auch der Eintritt in eine Firma endete zumeist nur, wenn diese ihr Geschäft aufgab – oder mit dem Erreichen des eigenen Rentenalters. Arbeitsplätze waren auf Dauer angelegt. Doch dahinter steckte nicht unbedingt ein Sinn für Treue. Vielmehr waren gute Jobs durchaus Mangelware, gerade in den wirtschaftlich schwachen Zeiten galt ein Wechsel als nahezu unmöglich. Wer einmal seine Stellung bezogen hatte, behielt diese für die Länge des Berufslebens bei.

Heute haben sich die Voraussetzungen gänzlich gewandelt. Ein Arbeitnehmer, der für mehr als fünf Jahre in seiner Position bleibt, wird häufig schon kritisch betrachtet. Es gilt, möglichst viele Erfahrungen zu sammeln und den Lebenslauf um interessante Tätigkeiten zu bereichern. So wird in unterschiedliche Aufgabenfelder hineingeschaut und vieles ausprobiert. Nur noch wenige Menschen legen sich darauf fest, wo sie in fünf oder zehn Jahren stehen wollen und welchen Job sie dann ausüben möchten. Es scheint, als unterliege die Arbeitswelt einem starken Wandel, den die Werktätigen gerne ausnutzen. Doch wer diese Freiheit erlangen möchte, muss zunächst den Einstieg in das Berufsleben finden.

Die Wahl der Fachrichtung nach der Schule

Nicht alleine die Arbeit hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte erheblich gewandelt. Auch die Schüler profitieren heute von einem derart umfangreichen Wissen, wie es früheren Generationen nicht zur Verfügung stand. Konnten unsere Großeltern nur davon träumen, überhaupt zehn Jahre zur Schule zu gehen, so galt für unsere Eltern zumindest das Abitur als Privileg, das nicht jedermann erreichte. Heute hingegen werden Kinder und Jugendliche viel methodischer und strukturierter auf ihren baldigen Wechsel in den Job vorbereitet. Neben dem Vermitteln der Inhalte steht dabei vor allem das Erkennen persönlicher Stärken beim Einzelnen im Vordergrund.

Trotz bester Vorbereitung muss dennoch irgendwann die Entscheidung getroffen werden, an welchem Punkt die künftige Karriere ihren Anfang nehmen soll. Vielfach steht dabei zunächst eine Frage im Raum: Ausbildung oder Studium – wovon können Jugendliche heute mehr profitieren? Noch vor wenigen Jahren wäre in einem Universitätsabschluss die einzige Chance gesehen worden, später einmal in einen gut bezahlten Job zu gehen. Die aktuellen Erfahrungen zeigen aber, dass der Weg zur finanziellen Freiheit und zu individuellem Glück nicht alleine in den Vorlesungssälen einschlagen wird, sondern dass er ebenso über eine herkömmliche Ausbildung beschritten werden kann.

Auch in diesem Aspekt zeigt sich der starke Wandel des gegenwärtigen Arbeitsmarktes. Viele seiner feststehenden Grundpfeiler sind in den letzten Jahren stark ins Wanken geraten. Ausbildungsberufe, die noch vor gar nicht allzu langer Zeit ein wenig aus der Mode gekommen waren, erfreuen sich heute einer starken Nachfrage – und einige der einst heiß begehrten Jobs konnten sich in einer Welt des technischen und digitalen Fortschritts nicht dauerhaft halten. Die Wahl für einen Abschluss muss auch deshalb heute so gut wie selten zuvor überdacht werden. Gleichzeitig erweist sie sich nur als lediglich kleines Puzzlestück eines Berufslebens, das für sich genommen kaum relevant für den Erfolg des Gesamtbildes ist.

Beliebte Ausbildungsberufe mit und ohne Studium

Auch das Eintrittsalter in den Arbeitsalltag unterscheidet sich stark von jenen Erfahrungen, die früher noch Ihre Großeltern oder sogar Ihre Eltern erlebt haben. Wer heute erstmals einer geregelten Tätigkeit nachgeht, hat nicht selten 13 Jahre auf der Schulbank sowie weitere drei bis fünf Jahre an der Universität verbracht. Demgegenüber darf nicht vergessen werden, dass sich in vielen Branchen die Bedingungen derart verbessert haben, dass die Entscheidung für den Renteneintritt nicht mehr zwingend im Alter von 60 oder 65 Jahren erfolgt. Gerade in geistigen Berufen wird oft auch darüber hinaus noch freiwillig gearbeitet.

Erforderlich ist dafür natürlich ein Job mit Zukunft. Wer sich nach der Schule für eine Ausbildung entscheidet, findet noch immer im Handwerk sowie in vielen Dienstleistungsberufen eine auf Jahrzehnte angelegte Perspektive: Maurer, Maler und Dachdecker können ebenso wenig wie Friseure, Kaufleute oder Verwaltungsangestellte durch den technischen Fortschritt verdrängt werden. Denn nicht jede Aufgabe ist so gestaltet, dass sie auf absehbare Zeit von einem Computer oder einer Maschine übernommen wird. Auch in einer digitalisierten Zukunft muss es Menschen geben, ohne die bestimmte Arbeiten schlichtweg nicht ausgeführt werden können. Der gemeinhin bekannte goldene Boden des Handwerks hat also weiterhin Bestand.

Ähnlich sieht es in vielen Tätigkeitsbereichen aus, die einen Universitätsabschluss erfordern. Zu denken sei nur an Juristen, Ärzte oder Pädagogen. Daneben sind Studiengänge gefragt, die den Einstieg in die IT-Branche erlauben. Dabei ist mitunter aber ein langer Atem erforderlich: Vor allem Mediziner benötigen vom ersten Tag im Vorlesungssaal bis zum Beginn ihres Jobs nicht selten zehn bis 15 Jahre. Einige Fachbereiche weisen derart komplexe Inhalte auf, dass sie viel Zeit verschlingen. Die Wahl dafür sollte gut durchdacht werden – ebenso kann es nicht schaden, sich einmal zu fragen, wie es im schlimmsten Falle ohne Erreichen des begehrten Abschlusses irgendwann weitergehen soll.

Der Wandel bietet neue Chance

Dass sich der Arbeitsmarkt zuletzt stark verändert hat, scheint nach momentanen Erkenntnissen aber mehr Chancen als Risiken auszulösen. Sicherlich darf nicht geleugnet werden, dass in einigen Branchen die Auftragslage schlecht aussieht und dass immer mehr Menschen vor einem Wechsel des Jobs stehen. Andererseits ist ein solcher Neustart heute so einfach möglich wie nie zuvor. Er kann auch von Personen in höherem Alter gewagt werden – selbst ohne bisherigen Berufsabschluss. Das mühelose Neuorientieren, das den vorherigen Generationen noch versperrt war, ist heute fast schon alltäglich. Doch wie konnte es innerhalb der letzten Jahre überhaupt zu diesem Wandel kommen?

Einerseits ist ein langfristiger Aspekt zu betrachten: In vielen Branchen wurde in den vergangenen Jahrzehnten einfach zu wenig unternommen, um den Arbeitnehmern eine sichere Zukunft zu bieten. Viele Firmen hatten freie Auswahl bei der Besetzung der Stellen, es gab deutlich mehr Bewerber als freie Posten. Entsprechend bewegten sich die Löhne zumeist auf einem relativ niedrigen Niveau. Die allgemeinen Arbeitsbedingungen mögen nicht schlecht gewesen sein – sie präsentierten sich aber auch nicht derart lukrativ, dass die meisten Menschen mit Glück und Zufriedenheit ihren Job erledigt haben. Dazu gesellt sich der technische Fortschritt in manchen Branchen, der zahlreiche Jobs überflüssig macht.

Demgegenüber gibt es mit der Corona-Pandemie einen kurzfristigen Einfluss, auf den sich auch die Inflation und die Energiekrise auswirken. In einigen Berufen wurde massiv Personal abgebaut. Es kam zu starken Wanderungen der Menschen zwischen den unterschiedlichen Arbeitsfeldern. Im Ergebnis ist in einigen Tätigkeitsbereichen ein regelrechter Mangel an Fachkräften entstanden. Wo es einst mehr Bewerber als verfügbare Jobs gab, da gestaltet sich die Lage nun genau umgekehrt: Der Arbeitnehmer ist das begehrte Gut, das von vielen Firmen umworben wird. Nicht selten mit überdurchschnittlich guten Löhnen sowie attraktiven Konditionen. Die Chance für einen gelungenen Wechsel des Arbeitgebers oder sogar der Branche standen also nie so gut wie heute.

Was zeichnet einen guten Arbeitgeber aus?

Doch was bedeutet es eigentlich, wenn von guten Arbeitsbedingungen gesprochen wird? Zunächst ist natürlich das zumindest faire Gehalt gemeint. Zwar zeigen Umfragen, dass der Lohn für viele Personen nicht den Hauptgrund für oder gegen ein Jobangebot darstellt. Dennoch sollte ein Salär offeriert werden, das sich zumindest im üblichen Rahmen des Marktes bewegt. Ebenso führt an einem netten Team kein Weg mehr vorbei: Arbeitszeit ist Lebenszeit. Wer täglich acht bis zehn Stunden für die Firma aufwendet, will sich dabei auch wohlfühlen. Kommunikationsstrategien, Maßnahmen zum Teambuilding sowie Lösungen zur Vermeidung von Konflikten müssen durch den Arbeitgeber erdacht werden.

Ein zweites wesentliches Kriterium ist die sogenannte Work-Life-Balance. Vor allem jüngere Menschen können und wollen es sich nicht mehr vorstellen, ihre gesamte Zeit und Kraft für den Betrieb einzusetzen. Vor allem dann nicht, wenn im Gegenzug das Privatleben wegfällt. Flexible Arbeitszeiten gehören daher in einigen Jobs längst zum Standard – die gegenwärtige Diskussion um die Vier-Tage-Woche verdeutlicht die Relevanz des Themas. Der bereits angesprochene Wandel ist daher in vielen Branchen längst Realität. Vielfach wird überlegt, wie den Arbeitnehmern ein besseres Umfeld geboten werden kann, in dem sie mit möglichst wenig Aufwand ihr Potenzial abrufen.

Abschließend ist es wichtig, den Menschen nicht nur eine echte Perspektive zu bieten – sondern ihnen auch zu zeigen, dass sie wertgeschätzt und gebraucht werden. Bewerbungsverfahren haben sich mittlerweile deutlich schneller und effizienter gestaltet, die Distanz zwischen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern sinkt. Ein Konzept, das auch im täglichen Job fortgesetzt werden sollte. Gemeinsame Unternehmungen gehören längst zum Alltag, der Chef wächst zum festen Bestandteil seines Teams. Die Zeiten, in denen die Angestellten lediglich ihren Dienst verrichtet haben und anschließend ausgebrannt nach Hause gingen, sind vorbei. Die Mitarbeiter und ihr Know-how reifen zur wichtigsten Ressource des Betriebes.

Weiterbildungen als Indikator des Wandels

Doch dieses Wissen und Können währt nicht ewig. Die in Ausbildung und Studium erlernten Fähigkeiten nutzen sich bald ab. Sie werden ersetzt durch die routinierten Handgriffe, die täglich im Job angewendet werden und die bald schon in Fleisch und Blut der Angestellten übergehen. Dadurch passieren vielfach Fehler. Gleichfalls sorgt diese Ausgangslage häufig für Unzufriedenheit: Die Betroffenen fühlen sich zu wenig gefordert. Stets sind sie mit den gleichen Aufgaben betraut, kaum einmal bieten sich ihnen noch echte Herausforderungen. Anlass genug, dass der Arbeitgeber etwas Grundsätzliches ändert, möchte er Teile seiner Belegschaft nicht an die Konkurrenz verlieren.

Dabei nehmen Weiterbildungen eine wichtige Rolle ein. Kaum einem Arbeitnehmer ist es mehr zumutbar, nach absolvierter Ausbildung für die kommenden drei, vier oder fünf Jahrzehnte stumpf seinem Beruf nachzugehen. Zumal sich in einigen Tätigkeitsbereichen derart umfangreiche Veränderungen ankündigen oder bereits vollziehen, dass die Dienstleistenden ohne regelmäßige Schulungen schon bald nicht mehr auf dem aktuellen Stand des Wissens wären. Etwa alle drei bis fünf Jahre sollte daher durch den Arbeitgeber eine Weiterbildung angeboten werden. Die Nachfrage der Firmen, die sich dabei durch die Bundesländer unterstützen lassen können, ist in den letzten Jahren auf ein Rekordhoch gestiegen.

Weiterbildungen sollten dem Einzelnen nicht nur dabei helfen, sein Können auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten – sondern immer wieder Neues zu erlernen, sich selbst weiterzuentwickeln und sich auf dieser Basis auch für höhere Aufgaben zu qualifizieren. Denn neben dem Arbeitsumfeld ist vielen Menschen wichtig, dass ihnen die Option eines beruflichen Aufstieges gegeben wird. Kein Berufseinsteiger möchte über Jahrzehnte hinweg auf seinem Status verharren. Der Reiz, eines Tages bislang unbekannte Aufgaben zu übernehmen und sich damit ein besseres Gehalt zu verdienen, ist für zahlreiche Personen bei der Wahl des Arbeitgebers ein entscheidender Aspekt. Je mehr Möglichkeiten die Firma diesbezüglich bietet, desto interessanter wird sie für Jobsuchende.

Der Markt bietet immer wieder neue Möglichkeiten

Vergessen werden darf bei alledem jedoch nicht, dass der Wandel in vielen Branchen nicht nur Sieger kennt. Vor allem Personen ohne fundierte Berufskenntnisse oder sogar ohne Ausbildungsabschluss wurden in den letzten Jahren oft durch besser qualifiziertes Personal ersetzt. Für sie stellt sich die Frage, wie es mit ihnen weitergeht. Zwar bieten das Internet und die Digitalisierung heute die recht mühelose Möglichkeit, zumindest kleinere Nebenverdienste zu erwerben. Doch wer noch mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte bis zum Renteneintritt vor sich hat, möchte die Zeit kaum mit solchen belanglosen Tätigkeiten verbringen.

Auch in diesem Aspekt zeigt sich aber, welch starker Veränderung viele Arbeitsbereiche unterliegen – und wie wenig sie heute noch mit den Erfahrungen gemein haben, die unsere Eltern und Großeltern erlebten. Einerseits sind auch Quereinsteiger mittlerweile recht begehrt. Wer zwar keinen Abschluss besitzt, aber zumindest auf einige Jahre in einem Beruf blicken kann, bringt immerhin ein Können mit, das in manchen Betrieben noch benötigt oder sogar händeringend gesucht wird. Viele Firmen können es sich schlichtweg nicht mehr erlauben, helfende Kräfte einfach abzulehnen. Wo Personal gebraucht wird, lässt sich am besten über die Arbeitsämter und die Jobzentren erfragen.

Andererseits haben sich die bürokratischen Hürden in der jüngsten Vergangenheit reduziert. Der Sprung in die berufliche Selbstständigkeit ist so einfach wie selten zuvor. Egal, ob der Betroffene ein eigenes Unternehmen gründen oder ob er seine Leistungen als Einzelperson anbieten möchte. Immer mehr Menschen gelingt es damit, ihr Hobby zum täglichen Job zu machen, der nicht alleine Spaß und Erfüllung bringt – sondern der ebenso mit einem lukrativen Verdienst verbunden sein kann. Die Zahl der Selbstständigen ist in den Jahren seit der Corona-Pandemie stark gestiegen, die sich bietenden Chancen haben in einigen Branchen zu einer regelrechten Goldgräberstimmung geführt. Auch hier bietet es sich also an, das eigene Potenzial zu nutzen.

Die Karriere ist keine Frage des Alters

Allerdings gerät jeder Weg einmal an sein Ende. Die einst mit Sorgfalt getroffene Jobwahl kann sich nach einigen Jahren als falsch erweisen. Mehr noch, die Zahl jener Personen, die in ihrem täglichen Beruf nicht mehr glücklich sind, darf nicht unterschätzt werden. Falsch wäre es, die bestehenden Bedingungen einfach zu akzeptieren und sich in sein Schicksal zu fügen. Denn gerade jetzt bieten die Märkte erstklassige Chancen, sich jederzeit zu verändern. Ein Angebot, das sich vor allem an Personen richtet, die aufgrund des fortgeschrittenen Alters noch vor kurzer Zeit als unvermittelbar gegolten haben.

Umschulungen und Ausbildungen liegen ganz im Trend. Selbst bei Personen, die das 40. oder sogar das 50. Lebensjahr bereits deutlich überschritten haben. Vielleicht lässt sich an ihnen am ehesten erkennen, wie die Arbeitsmärkte momentan ticken: Es ist nicht mehr unüblich, sich in reiferem Alter noch einmal für eine andere Richtung zu entscheiden, Neues zu wagen und sich damit manchen Traum zu erfüllen. Die Branchen funktionieren heute nicht mehr so starr wie vor wenigen Jahren noch, als derartige Wünsche kaum in Erfüllung gehen konnten. Entscheidend ist aktuell jedoch nur der Mensch an sich – und seine Motivation, eingetretene Pfade zu verlassen, um gänzlich in einer neuen Aufgabe aufzugehen.

Natürlich spielt die Finanzierung dabei eine zentrale Rolle. Gerade bei Personen, die in ihrem bisherigen Leben nicht die Möglichkeit hatten, sich nennenswerte Ersparnisse aufzubauen. Doch auch die Arbeitsämter reagieren auf den Bedarf: Umschulungen und Ausbildungen an staatlichen und privaten Einrichtungen werden immer häufiger durch die Behörden gefördert. Die Betroffenen sind längst nicht mehr darauf angewiesen, in ihrem einmal gewählten Job zu verbleiben. Bildungsgutscheine können übrigens auch Arbeitssuchenden dabei helfen, sich regelmäßig weiterzubilden und so die Qualifikation für den Einstieg in einen anderen Beruf zu erwerben. Wer etwas an sich ändern möchte, findet also jetzt die Gelegenheit dazu.

Mit dem Studium noch einmal durchstarten

Übrigens lässt sich noch ein weiterer Trend erkennen: Das Durchschnittsalter in den Vorlesungssälen der Universitäten und Hochschulen steigt an. Auch daran lässt sich erkennen, dass mehr Menschen im gehobenen Alter ihr Potenzial erkennen, dass sie künftig nutzen möchten. Zumal mittlerweile zahlreiche Studiengänge angeboten werden, für die nicht einmal das Abitur gefordert wird. Älteren Personen soll damit stärker als je zuvor ein Wechsel im Berufsleben ermöglicht werden. Ein weiterer Vorteil: Immer mehr Arbeitgeber folgen dieser Entwicklung und stellen bewusst Bewerber ein, die nicht mehr ganz jung sind.

Allerdings stellt sich hier mehr als bei Ausbildungen und Umschulungen die Frage der Finanzierung. Denn gerade ein in Vollzeit absolviertes Studium kann viel Zeit verschlingen – und wird den Lernenden kaum Möglichkeiten bieten, einem Job nachzugehen. Zudem ist nicht jeder Studierende in der Lage, auf umfangreiche Ersparnisse zurückzugreifen, durch die die Zahlung der Miete und des Lebensunterhalts gesichert sind. Zwar bieten Banken eigens für diese Zielgruppe einen zinsgünstigen Kredit an. Doch viele Betroffene scheuen sich davor, in einen neuen Lebensabschnitt einzutreten und sich dafür auch noch zu verschulden. Doch wie kann eine Lösung in derartigen Fällen aussehen?

Hier greift die Novelle aus dem Jahr 2022 für das Bundesausbildungsförderungsgesetz: Das sogenannte BAföG wird dadurch nicht nur bis zum 30. Lebensjahr der Antragsteller bewilligt, sondern kann unter bestimmten Voraussetzungen sogar dann gezahlt werden, wenn die Studierenden den Eintritt in das Studium vor der Beendigung des 45. Lebensjahres wagen. Der Wechsel in den Vorlesungssaal wird damit für zahlreiche Menschen deutlich vereinfacht. Zumal unterschiedliche weitere Förderungen in Anspruch genommen werden können, die etwa die KfW – die Kreditanstalt für Wiederaufbau – eigens für solche Zwecke zur Verfügung stellt. Es gibt mithin keinen Grund mehr, sich jenseits des 40. oder gar 50. Geburtstages wirklich zum alten Eisen zu zählen.

Berufe mit Zukunft – diese 3 Tätigkeiten bieten eine echte Perspektive

Doch egal, ob jung oder alt, ob mit Ausbildung oder Studium, ob mit oder ohne Vorkenntnisse: Wer sich für einen Job oder einen Wechsel im beruflichen Werdegang entscheidet, sollte stets im Blick behalten, wie zukunftsfähig die Tätigkeit eigentlich ist. Eine besonders starke Nachfrage besteht gegenwärtig in der IT-Branche: Immer mehr Arbeitsvorgänge werden durch computerbasierte Systeme ausgeführt. Wer in ihrer Bedienung geschult ist, muss sich meist nicht lange für einen neuen Arbeitsplatz bewerben. Viele der in diesem Bereich ansässigen Firmen weisen unbesetzte Stellen auf, die nur darauf warten, von kompetenten Mitarbeitern eingenommen zu werden.

Ebenfalls eine sichere Perspektive bieten alle Tätigkeiten, die in der Alten- und Krankenpflege anfallen. Denn in einer Gesellschaft, in der die Lebensdauer der einzelnen Menschen zu- und die Geburtenrate stetig abnimmt, erfordern Gesundheit und Wohlbefinden älterer Menschen viel Einsatz der jüngeren Generationen. In dieser Branche herrscht ein akuter Mangel an Fachkräften. Wohl auch, weil dem Job ein leicht negatives Image anhaftet. Dennoch ist die Tätigkeit nicht derart physisch und psychisch fordernd, wie das häufig angenommen wird. Mit einem Wechsel in diesen Arbeitsbereich vollbringen die Bewerber also nicht nur Gutes – sondern sie sichern zugleich ihre eigene berufliche Zukunft auf hohem Niveau ab.

Abschließend muss die Pädagogik genannt werden. Sowohl auf den herkömmlichen als auch auf den berufsvorbereitenden Schulen fehlt es an Lehrern. Allerdings ist das keine neue Erkenntnis. Viele Bundesländer haben in den letzten Jahren bereits versucht, dem Missstand entgegenzuwirken – etwa, indem sie ein verkürztes Studium angeboten und auch Quereinsteigern den Zugang dazu erleichtert haben. Studierende und Bewerber, die sich für eine Schule in den ländlichen Regionen entscheiden, können oftmals sogar auf finanzielle Zuschüsse hoffen, die neben dem BAföG oder dem regulären Gehalt durch die Behörden geleistet werden.


Gepostet in:
- Anzeige -